nsu/nss: bandini interview – die etwas längere fassung als das quellenlose bei wetzel

während ein gewisser wolf wetzel in der gestrigen ausgabe der jungen welt in sachen “florian heilig freundin yasmin mayer alias bandini” so nebulös von “unabhängig Recherchierenden” schrieb, die diese dame – unseres wissens im frühsommer 2014 – zu nss, nsu und einigem mehr interviewt hätten und somit wohl in manchen leserhirnen die falsche assoziation weckten, das wären am ende wolf oder seine kollegen gewesen, stellen wir fest, dass die zitate aus einem dokument stammen, das alexander gronbach nach seinem interview mit “bandini” vor vielen vielen monaten ans LKA in ba-wü geschickt habe. es geht hier übrigens um weitaus gewichtigeres als die fehlenden credits für den lebensgefährten der petra “krokus” senghaas, nämlich unter anderem darum wann welche deutschen behörden (spätestens!) zB den offiziell erst im märz 2015 aufgetauchten namen matthias klabunde auf dem schirm hatten, welche spielchen unter anderem untersuchungsausschuss-mitglieder und ein gewisser professor funke und nicht zuletzt die familie des verstorbenen florian heilig spielen.

wir dokumentieren nachfolgend 1:1 das was unseres wissens seinerzeit ans LKA ging und – so bandini hier zufälligerweise mitliest fragen wir sie hiermit öffentlich: welche der folgenden passage sollen denn nun genau erfunden sein? und wenn die öffentlichkeit ihnen glauben soll, dass sie gronbach seinerzeit zu rund 50 % scheisse erzählt hätten, wieso sollte man ihnen dann eine silbe glauben, von dem, was sie gestern sinnigerweise in einer “geheimvernehmung” gesagt haben (sollen)? und – so oder so – können sie bestätigen, dass sie ein anderer journalist, namentlich thumilan selvakumaran, der sich nun damit brüstet sms-/whatsapp-fetzen (“du ich kann absolut nicht mehr bin am ende meiner energie und weiß nicht mehr was ich noch machen soll”.) verbreiten zu können, die – zufällig wie die zufälligerweise von heiligs *unglaublich* spät gefundenen schlüssel, machete, feuerzeug, pistole etcpp – gut in ein selbstmordszenario passen würden, unlängst mit einem vermeintlich weiteren journalisten “eberhard” oder so ähnlich zusammengebracht habe, der ihnen selbst dubios vorgekommen wäre?(wenn nachfolgend das wort anmerkung auftaucht als klammernergänzung o.ä. stammen auch diese aus dem uns vorliegenden dokument, sind also mutmaßlich anmerkungen von herrn gronbach selbst).

Deckname „Bandini” – Allgemeine Angaben zur Gruppe der Rechtsextremen in Nord Wuerttemberg. (Verkuerzter Text fuer Vorlage LKA), Bandini lernte Florian Heilig im Juni 2010 kennen und ging eine Beziehung mit ihm ein. Dadurch wurde sie zwangslaeufig auch in die rechte Szene eingefuehrt.

Die Gruppe umfasste Andre Haug, Matthias Klabunde, Joscha Wimmer, Christian Spang, Worf Kroner, Denis Gensmantel, Heiko Weiss, Richard Thiele, Sven Hidasi, Tracy Atkinson, Chamaine Walter, Dennis Walter, Andreas Woerz sowie andere Personen.

Ueber Matthias Klabunde und Andre Haug gab es enge Verbindungen ins Hohenlohische zu Stefan Ruehle. Nelly Rueh(l)e, Olga Widerspan, Matthias Brodbeck und Sven Niebler.

Frage

– wie gefahrlich schaetzt Du diese Gruppe ein.

Bandini

– Flo hat mir erzaehlt, dass diese Gruppe eigentlich zur Standarte Wuerttemberg gehoert. Jedoch auch alleine sehr gefaehrlich waere. Der Name NSS war eine interne Bezeichnung der Gruppe. Man spielte auf die SS an. Dieser Name tauchte zum ersten Mal auf, als Matze Klabunde in der Gruppe war.

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Frage

– wie sind die Treffen abgelaufen.

Bandini

– die Treffen waren meistens im engen Kreise, man sass zusammen, redete ueber Kanacken, Nigger und hob gerne den Arm zum Hitlergruss. Mir war dieses Gerede, oft verbunden mit viel Bier zu dumm. Flo erzaehlte z.b. von Treffen mit Matthias Brodbeck auf dessen Grundstueck. Ich war persoenlich dort nicht dabei, kenne Matthias Brodbeck nur vom Sehen bei Naziaufmaerschen und aus Heilbronn.

Frage

– kennst Du seinen Forenname in rechten Foren oder Kwick, facebook usw…?

Bandini

– auf Kwick nannte Flo sich „Wolfs_Zeit”. Das hatte etwas mit dem Werwolfkampf gegen Feinde Deutschlands zu tun. Im Chat wurde diskutiert, mit anderen Neonazis. Und auch ganz normal private Dinge.

Frage

– war Florian Heilig auch auf Thiazi?

Bandini

– soweit ich weiss schon, da ich aber dort nicht war, kenne ich seinen Namen nicht. Auf Facebook hat Flo erst ganz normal Florian Heilig geheissen und spaeter dann Flo Adler. Auf dem Profil Flo Adler gab es keine Verbindung zwischen uns, erst als er ermordet wurde. Das hat mich gewundert, da wir sonst ueberall Kontakt hatten, jedoch nicht auf diesem Facebook Profil.

Bandini

– was mich extrem gewundert hat, Flo hat Wolfs_Zeit geheissen und Heiko Weiss nannte sich „Wolfsnacht666″. Christian Spang nennt sich „Sachsensgloria”, er stammt angeblich aus Leipzig und ist dort eng mit den saechsischen SSS verbandelt. (Skinheads Saechsische Schweiz).

Frage

– kennst Du Alexander Neidlein?

Bandini

– ich habe ihn oefters in Heilbronn gesehen, persoenlichen Kontakt zu ihm hatte ich nie. Flo erzaehlte mir, dass Alexander Neidlein ein Ex Soeldner und harter Rechtsextremer waere. Ich fand ihn laecherlich, einfach ein dicker Typ der immer bei Versammlungen auf wichtig machte.

Frage

– kennst Du Markus Frntic?

(ich lege Bandini ein Bild vor!) ja, ich habe ihn ab und zu bei Flo gesehen, das ist doch dieser durchgeknallte Kroate aus Stuttgart. Persoenlich kenne ich ihn nicht. Flo hat mich, wenn er Richtung Stuttgart ging nie mitgenommen, er wollte mich aus allem raushalten.

Frage

– erzaehle ein bischen von Matze Klabunde und Andre Haug.

Bandini

– wir haben sie sehr oft in Heilbronn getroffen. Andre Haug war ein dummer Schlaeger der auf jeden Passanten losging, wenn er getrunken hat. Matze war relativ ruhig, aber ein wirklicher Neonazi. Was mir aufgefallen ist, Flo erzaehlte, dass die einen Polizisten als Bruder haben, der sie immer warnt, wenn etwas gegen die Gruppe laeuft.

Frage

– kennst Du diesen Polizisten.

Bandini

– Nein, ich weiss nur von Flo, dass er der Bruder von Matze oder Andre sein soll.

(Anmerkung, hier handelt es sich um einen Polizeibeamten mit dem Namen Michael Haug.)

Frage

– was kannst Du zu strafbaren Handlungen der Personen sagen?

Bandini

– verbotene Schriften, Hakenkreuze, verbotene Musik, Stich und Schlagwaffen hatten alle. Das war normal. Die NPD Dinge kamen von der JN Heilbronn, dort wurde das Zeugs an diese Kameradschaft ausgegeben. (Junge Nationale). Dabei war ich dort nie, zumindest kann ich mich daran nicht erinnern. Das Zeugs war dann bei den Leuten, die sich an Harmonie getroffen haben. Aufkleber, Poster, Flaggen und all so Zeugs, auch T-Shirts mit rechtsradikalen Aufdrucken. (White Power, Division 88, Protest 1 Mai usw…)

Frage

– hast Du Schusswaffen gesehen?

Bandini

– klar doch. Flo hatte sehr oft Pistolen bei sich, oft musste er von Matze Klabunde Tueten uebernehmen, er war auch oefters mit Matze Klabunde bei Andre Haug in Waldenburg, oder noch weiter in Ilshofen. Er hatte mindestens dreimal eine ganze Tuete voll Pistolen und Munition dabei. Einmal wurde er fast von der Polizei kontrolliert, als wir am Hauptbahnhof standen und er auf seinen Zug wartete, bzw. S-Bahn, die Waffen waren in seinem Bundeswehrrucksack versteckt.

Frage

– was fuer Schusswaffen waren das?

Bandini

– ich kenne mich mit Waffen nicht aus. (Ich zeige jeweils als Test einen Revolver und eine Pistole, sie zeigt auf Pistolen, Revolver waren es nicht.) Was ich jedoch weiss, Flo hat immer die Waffen photografiert, um einmal etwas gegen die Leute in der Hand zu haben.

Frage

– verbunden mit einem Bild was ich zeige – kennst Du diese Waffen?

Bandini

– die kommen mir bekannt vor, solche Waffen waren es sehr haeufig. Dann gab es auch Teleskopschlagstoecke, Baseballschlaeger, Schlagringe, Quarzsandhandschuhe, Messer, Pfefferspray, Reizgaskanister, man hatte sowas immer griffbereit, im Fall, dass die Zecken kommen oder Tuerken.

Frage

– gab es nie Probleme mit der Polizei?

Bandini

– doch, praktisch jedes Mal wenn wir am Wertwiesenpark waren, Platzverweise, Durchsuchungen, Personenueberpruefungen. Auch ab und zu wurden welche mit auf das Revier genommen.

Frage

– Florian Heilig hatte irgendwann wegen seiner Vorgehensweise am 1 Mai 2011 eine Hausdurchsuchung, was weisst Du darueber?

Bandini

– ich habe das Zimmer gesehen, wie es danach ausgesehen hat. Es gab zwei Durchsuchungen, einmal im Mai und einmal in dem Wohnheim am Krankenhaus Gesundbrunnen Heilbronn. Das war ungefaehr im Juli 2011. Da hat man wie Flo erzaehlte auch Waffen aufgefunden. Was mich wunderte, es gab nie eine Anzeige.

Frage

– waren es scharfe Waffen?

Bandini

– ich weiss nicht, ich weiss nur, dass er danach extrem Terror mit den anderen Nazis hatte und er erpresst wurde. Die Nazis wollen 15.000 Euro von ihm. Setzten ihn total unter Druck, verfolgten ihn, bedrohten ihn usw…

Frage

– wer was das?

Bandini

– brutal Stress hatte Flo mit Sven Hidasi und Andre Haug. Bei denen gab es selbst Probleme, weil Sven Niebler und Stefan Ruehle ja die Waffen wiederhaben wollten.

Frage

– Du kennst Sven Niebler?

Bandini

– klar kenne ich diesen voll-tattoovierten Psycho, er lief am 1 Mai 2011 z.b. ganz vorne mit und hatte immer eine scharfe Pistole einstecken wenn er unterwegs war. Mit seiner schwarzhaarigen Freundin, die heisst Janni (gemeint ist Jana Walter.)

Frage

– weshalb tat die Polizei nichts? Es war ja eindeutig eine schwere raeuberische Erpressung einer kriminellen Vereinigung, dafuer gibt es mindestens 5 bis 10 Jahre Haft?

Bandini

– das wunderte mich noch heute, Flo wechselte sein Handy, sofort kannten die Nazis die neue Nummer, sie drohten ihm, ihm Kopf abzuschneiden, (mir wird eine Facebook Unterhaltung vorgelegt einer Jeanny Stark / Assenheimer) mit Patrick Heilig.

Frage

– es ist uns bekannt, dass sich Florian Heilig Geld bei einer Bekannten leihen wollte?

Bandini

– das habe ich erst spaeter erfahren.

Frage

– wie war Florian Heiligs Position in dieser Standarte Wuerttemberg?

Bandini

– Flo kannte viele Leute aus allen Ecken, er war beliebt, in seiner Zeit hat er nur deutsches Essen gegessen, legte enorm viel Wert darauf. Schaute jeden Kanacken bloede an, wenn ihm einer ueber Weg gelaufen ist. Es war sehr extrem als er noch mit dieser Gruppe zusammen war.

Frage

– was wusste Florian Heilig ueber den Mord an Michele Kiesewetter am 25 April 2007?

Bandini

– er sagte mir Wochen bevor das mit dieser NSU bekannt wurde, er wisse wer die Taeter sind, bezog sich auf die NSU, bzw. die in Baden Wuerttemberg agierende Personen und als ich es dann spaeter im Fernsehen gesehen habe, war ich total fertig und konnte es nicht fassen, dass Flo so tief in dieser Welt der Nazis drinne war.

Frage

– Florian Heilig kannte die Moerder? Nannte er Uwe Mundlos, Uwe Boehnhardt und Beate Zschaepe?

Bandini

– ja, er sagte, dass Uwe Mundlos, Uwe Boehnhardt und diese Beate Zschaepe auch mit drinnen haengen wuerden, er bezog sich jedoch auf die weitere Gruppe, er sagte, er weiss wer Michele Kiesewetter umbrachte. Er meinte, ich wuerde eh schon zuviel wissen und wollte mich nicht in Gefahr bringen.

Frage

– kannst Du irgendetwas Konkretes sagen, was Du aufgeschnappt hast in diesem Bezug?

Bandini

– Flo sagte, dass Michele Kiesewetter etwas mit einem aus der Gruppe hatte, als es in Zeitung und Fernsehen war, wo die zwei Uwe Mundlos und Uwe Boehnhardt sich ermordet haben wunderte er sich wegen den Waffen. Er sagte auch, die beiden wurden erschossen.

Frage

– weshalb handelte die Polizei nicht, nachdem Florian Heilig dies mehrfach bei Vernehmungen erzaehlte?

Bandini

– Flo sagte immer zu mir, wenn er Treffen mit BIG Rex hatte, dass die ihm nicht glauben wuerden und er traute denen auch nicht. Ich schaetze, dass er denen nicht alles erzaehlt hatte. Er hatte ja auch panische Angst selbst in den Knast zu gehen.

Frage

– hat Dir Florian erzaehlt, was er mit BIG REX sprach/denen erzaehlte?

Bandini

– er hat mir nie etwas von dem Gespraechsinhalt erzaehlt. Ich hatte das Gefuehl, dass diese Polizisten ihn wegen der Waffensache unter Druck setzten.

Frage

– es ist in der Zeit, wo Du hier bei uns bist, etwas Seltsames passiert, als Du diesen Andre Haug auf Facebook angeschrieben hast und wir ihm eine Falle gestellt haben?

Bandini

– ja, Andre Haug war voellig aus dem Haeuschen, ich dachte schon immer, dass er mehr weiss wie er sagt. Er wusste von den Kontakten zu Stefan Ruehle, Alexander Neidlein in Wolpersthausen, er wusste auch, dass einmal eine Pistolenuebergabe an der Harmonie Heilbronn war und behauptete auf facebook, er habe sogar bei Polizei diese Leute wegen dieser Waffe angeschissen. Andre Haug ist immer noch ein Hardcore Nazi. Vielleicht hat er es ja diesem Verwandten Polizisten erzaehlt, ich weiss es nicht, ob man ihm glauben kann.

Frage

– was weisst Du von diesem Richard Thiele?

Bandini

– Richy war damals der beste Kumpel von Flo, er war auch absolut Rechts, Richy wohnt in Brackenheim, er hat Knasttaattoos, Spinneweben aber war nicht im Knast. Er lernte Koch in Brackenheim. Er war halt auch immer in dieser Gruppe anwesend, ab und zu mit Messer usw…. eine Woche bevor Flo ermordet wurde erzaehlte er mir, dass man auch Richy nicht trauen koenne. Weshalb hat er mir nicht erzaehlt, er meinte nur noch, er will ihn nie mehr sehen.

Frage

– was weisst Du ueber Joscha Wimmer?

Bandini

– Joscha war relativ lange mit einer Paula zusammen, einer ungefaehr 18 – 20 jaehrigen Blonden die sich halt auch in diesen Kreisen rumgetrieben hat. Er kennt Matthias Brodeck sehr gut. Joscha war ein Skinhead und maschierte ueberall mit. Er war wie Matze Klabunde, redete nicht viel. Er war auch nicht so mit Saufen beschaeftigt sondern eher rechts politisch. Welpe, also Christian Spang war der Saeufer, der angab alle unter Tisch saufen zu koennen. Joscha kannte auch Nelly Ruehle, er war nicht so intensiv mit den Saeufern um Welpe zusammen.

Frage

– kommen wir zu Heiko Weiss. Was weisst Du ueber ihn?

Bandini – Er war nie gross an Harmonie und befand die Typen, die dort Bier getrunken haben eher als Assis. Er war ein knallharter Rechter, der viel Sport machte, eher ein Einzelgaenger und wirklich ein Psychopath. Er ist schwer einschaetzbar. Mit Flo hatte er engeren Kontakt, aber war mehr an Waffen und Militaerspielchen interessiert. Ein Messer hat er immer einstecken.

Bandini

– mir fallen zu Heiko Weiss sehr viele Dinge ein, er wollte wie die alten Germanen leben, verehrte Hitler. Er meinte, man duerfe Tiere nicht einsperren, solle keine Ami Zahncreme benuetzen sondern Natron, er beschaeftigte sich auch mit Chemie zum Basteln und Knallkoerper bauen. Er hatte immer seltsame Ideen. Wollte sich eigenes Deo herstellen, wusch sich nur mit Kernseife weil er meinte, Duschgel waere schaedlich fuer die Haut. Ich sagt ihm, er soll die Gruenen waehlen anstatt die NPD.

Frage

– zu Heiko Weiss gibt es ein taeteruebliches Verhalten direkt nach dem Mord an Florian Heilig?

Bandini

– ja, kurz nachdem Flo tot war, hat mich Heiko Weiss angerufen, erzaehlte mir, dass er mit Flo in der Tatnacht vom 15 auf den 16 September 2013 unterwegs war und sagte, er habe auf dem Ruecksitz einen Benzinkanister gesehen. Ich habe ihm diese Geschichte nicht geglaubt, da Flos Auto nicht mit Benzin sondern Bio-Ethanol faehrt. Seltsamerweise sagte Heiko Weiss, dass er sich darum kuemmern wuerde, um heraus zufinden, wer Flo umgebracht hat. Und ob ich etwas wissen wuerde wegen der Beerdigung.

Frage

– kam Dir noch etwas seltsam vor?

Bandini

– Heiko Weiss loeschte direkt nachdem Flo tot war alle seine sozialen Netzwerke, facebook und kurz darauf, ich hatte noch etwas Kontakt zu ihm ueber Kwick auch diesen Account. Das war schon seltsam.

Frage

– was passierte noch im Bezug auf Heiko Weiss?

Bandini

– Flo erzaehlte mir, dass Heiko ein Arbeitskollege gewesen waere, aber er sich eher von Heiko abgewendet hat, weil er ihm als Nazi nicht trauen koennte. Flo war ja aus der Szene ausgestiegen. Ungefaehr zwei Wochen nach Flos Tod bestand Heiko auf ein Treffen. Da ich ihn jedoch nicht bei mir Zuhause haben wollte, trafen wir uns am Bahnhof in Heilbronn zum reden. Wir sind spazieren gelaufen Richtung Neckar und er wollte von mir wissen, ob ich Flos Freundin waere, er kannte seltsamerweise diese Melisa, die ihn angeblich nicht kennt (siehe Gespraechsverlauf M.M.) ich sagte, er koenne sich seinen Teil dazu denken, ich wuerde nichts dazu sagen. Dann versuchte er mich von hinten in den Arm zu nehmen, was ich jedoch abwehrte.

Bandini

– er meinte noch, er wuerde sich in der Rechtsradikalen Szene umhoeren, ob es jemand aus diesem Bereich war, da er ja in dieser Szene waere und herausfinden koennte, wer es war. Er ging nie davon aus, dass es Selbstmord waere. Ich hatte das Gefuehl, er wollte heraus finden, ob ich eine eziehung mit Flo hatte wegen Behauptung, dass es Selbstmord aus Liebeskummer waere.

Bandini

– ich habe seit 2010 eine sehr enge sexuelle offene Beziehung mit Flo, was er nebenher mit anderen Weibern getrieben hat war mir egal. Es interessierte mich nie. Eines ist sicher, Flo brachte sich niemals wegen Liebeskummer um, er interessierte sich nicht fuer diese Melisa und wollte sie los werden. Er wusste nur noch nicht wie er sie los bekommt.

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Frage

– Heiko Weiss erzaehlte also, dass er den Benzinkanister auf dem Ruecksitz gesehen hat? Es gibt naemlich drei Personen, die aussagen, mit Florian Heilig in das Lehrlingsheim gefahren zu sein, Heiko Weiss war angeblich nicht dabei?

Bandini

– er muss dabei gewesen sein, er hat mir genau das erzaehlt. Ich bin mir sicher, dass Heiko Weiss etwas mit dem Mord an Flo zu tun hat.

Weitere Strukturfragen zur NSS

Frage

– was kannst Du zu Charmaine Walter sagen?

Bandini

– ich kenne die ganze Familie, sie war mal eine gute Freundin von mir. Ich bin mit JJ zusammen aufgewachsen. Die Mutter kommt aus Ostdeutschland. Sie heisst Heidrun, der Vater verstarb ungefaehr 2006. Bomber, damit meine ich Dennis Walter, arbeitet seither nichts mehr, nimmt als Ausrede den Tod seines Vaters.

Bandini

– JJ (Spitzname von Chamaine) hatte eigentlich mit allen mir bekannten Neonazis sexuelle Verhaeltnisse. Sie versuchte es auch einmal bei Flo, als Flo nach zwei Tagen nicht auf sie angesprungen ist, wendete sie sich anderen zu. Sie hatte dann etwas mit einen anderen Skinhead Sven Hidasi. Sven wohnt inzwischen in Karlsruhe. Sie war dann mit einem Deutschrussen zusammen, ich glaube er nannte sich Timur, von ihm war sie schwanger, verlor aber das Kind. (Kann auch Abtreibung gewesen sein.) Sie war auch mit einem Michael Elsner zusammen, mit ihm war sie verlobt, dadurch wollte ich mit Michi nichts mehr zu tun haben.

Bandini

– JJ ist absolut hohl und springt halt den Neonzis nach, sie war mit Andre Haug zusammen im Heim Friedenshort in Oehringen Cappelrain, in der Aussengruppe Waldenburg. Andre hat ihr angeblich mal Drogen eingefloesst und sie willig gemacht, sie hatte total Angst vor ihm und als sie ihn wieder getroffen hat in der Gruppe fing sie an zu heulen. Das war echt buehnenreif.

Frage

– kannst Du Dir vorstellen, dass sie umfassende Aussagen bei Polizei zu diesen Neonazis machen wuerde?

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Bandini

– ich kann mir gut vorstellen, dass sie bei einer entsprechenden Chance alles erzaehlen wuerde, was sie weiss.

Frage

– was weisst Du ueber Tracy Atkinson?

Bandini

– ich habe sie persoenlich nie kennen gelernt, sie war irgendwann spaeter in dieser Gruppe als ich nichts mehr mit denen zu tun hatte und ist jetzt die Freundin von Welpe, Spitzname fuer Christian Spang.

Frage

– sagt Dir der Name Nelly Ruehle etwas?

Bandini

– von Ihr hat mir Flo erzaehlt, ich glaube sie war auch auf diesem Aufmarsch am 1 Mai 2011 in Heilbronn dabei und oefters auf Rechtsrockkonzerten, wo Flo unterwegs war.

Frage

– Kennst Du die Gruppe „Naked But Armed”?

Bandini

– nein sagt mir nichts.

Frage

– woher hatten diese Leute die Hakenkreuzfahnen, die ganzen Dinge?

Bandini

– Flo hatte selbst eine Hakenkreuzfahne, die er dann immer mitbrachte. Ich kann mich noch daran erinnern, dass Flo seine erste Nazi-Bomberjacke von Matze geschenkt bekommen hat. Welpe hatte zwei Hakenkreuzflaggen und schenkte spaeter eine diesem Keule, Spitzname fuer Denis Gensmantel. Ich war schon bei Christian Spang Zuhause, er wohnte damals bei seinem Bruder und hatte dort ein Zimmer. In diesem Zimmer waren Hakenkreuzflagge, Reichskriegsflagge, Poster von rechtsextremen Musikgruppen, z.b. Stahlgewitter. Giggi und die braunen Stadtmusikkanten. Wir haben auch ueber das NSU Lied gelacht. Welpe war oefters im Knast, einmal wegen einem Brandanschlag auf ein Asylantenheim hinter dem CDU Gebaeude. Er verwechselte wohl das CDU Gebaeude mit dem Asylantenheim. Er ist sehr militant und einer der NSS Leute.

Frage

– kannst Du mehr ueber diesen Welpe alias Christian Spang sagen?

Bandini

– Welpe war Anti-Antifa und versuchte immer mit denen zu schlaegern. Wobei er oefters den Kuerzeren zog. Es war einmal geplant, einen Neger an-zu zuenden. Welpe ist sehr eng mit diesem Worf Kroner.

Frage

– was weisst Du ueber diesen Worf Kroner?

Bandini

– Worf Kroner ist der aelteste dieser Leute, Langzeitarbeitsloser, er erzaehlte, dass er aus Suedafrika ist, waere ein Sprengstoffexperte. Leider hat er bei einem versuchten Bombenbau sich den halben Fuss weg gesprengt. Und war noch ganz stolz darauf. Ausser auf Kanacken, Neger und Zecken zu schimpfen, mit dem Gettoblaster mit Nazimusik auf Schulter faellt mir zu ihm wirklich nichts ein. Wir haben ihn eher als Spinner gesehen. Flo war mehr auf die wirklichen Kameradschaften aus. Mit Worf kostete es nur zuviel Geld wegen Bier. Und irgendwann wurde es langweilig, dieses Heil Hitler schreien.

Frage

– was gab es fuer Gespraeche in dieser Gruppe?

Bandini

– es drehte sich immer nur im Kreis, die Auslaender nehmen uns die Arbeitsplaetze weg, es ging mir persoenlich auf Geist, weil es immer das Gleiche war. Hitler hatte, recht, wir sind die Groessen, dabei arbeiteten die anderen und die Nazis benahmen sich wie Penner. Kanacken sollen dahin, wo sie herkommen und bei Adolf waeren sie schon vergast. Deutschland wurde Kanackendeutschland genannt. Welpe hat immer grosse Reden gehalten, proletenmaessig, mit viel Ueberzeugung. Es ging immer wie gut es frueher im deutschen reich war und wie Scheisse es heute ist. Nur hat er ansonsten nichts auf Reihe bekommen.

Frage

– was war mit diesem rechten Musiktreffen?

Bandini

– damit ist GOND gemeint. Das ist eine Mischung aus Hardrock und Rechtsrock. Ich habe Dir ja auf dem Bild alle Leute gezeigt, die dort waren. Die gehen dort jedes Jahr hin, es ist in Bayern gewesen. In Rieden.

Bandini

– dann gab es noch das Fest der Voelker, daraus machten diese Leute jedoch ein grosses Geheimnis und ich weiss nichts darueber, es muss irgendwo in Thueringen sein.

Frage

– mich wuerde nochmals dieser Brandanschlag auf das CDU Gebaeude interessieren, was weisst Du speziell darueber?

Bandini

– ich kam 2010 an die Harmonie und da war Welpe (Christian Spang) gerade aus dem Knast. Er erzaehlte von diesem Anschlag.

Frage

– in welchem Knast war Christian Spang?

Bandini

– zuerst war er in Heilbronn in der Steinstrasse und wurde dann nach Stammheim verlegt.

Frage

– kannst Du das mit diesem Anschlag konkretisieren?

Bandini

– Welpe erzaehlte, dass man eigentlich im Kellerbereich des CDU Gebaeudes an der Gasleitung einen Brandsatz setzen wollte um auch das dahinter liegende Asylantenheim zu erwischen. Er meinte, da diese CDU nur Scheisse ueber die NPD erzaehlen wuerde, wollte man auch diese Partei treffen.

Frage

– kennst Du Mittaeter dieses Anschlages?

Bandini

– spontan faellt mir niemand dazu ein, es waren jedoch von den aelteren Neonazis aus Heilbronn wohl welche dabei.

Frage

– gab es noch andere Aktionen dieser NSS Truppe?

Bandini

– es gab Aktionen gegen die Antifa in Heilbronn, Schlaegereien und Abpassen von einzelnen Personen, eben solche Dinge.

Frage

– gab es Hakenkreuzschmierereien und Sachbeschaedigungen?

Bandini

– NPD Hassaufkleber, einmal weiss ich von einem Hakenkreuz an ein Gebaeude, ansonsten faellt mir gerade nichts dazu ein.

Frage

– gab es Verbindungen in andere Staedte?

Bandini

– nach Stuttgart gab es gute Verbindungen, Welpe ist auch mit den Hooligans dabei, er hat auch enge Kontakte zu Personen nach Leipzig.

Frage

– ich zeige Dir ein Bild, welche Leute erkennst Du von links nach rechts?

Bandini

– (Wartberg bei Heilbronn) Florian Heilig, Worf Kroner, Anika (Nachname unbekannt) Denis Gensmantel, Ruben Elsner.

Frage

– ich zeige Dir ein weiteres Bild auch von links nach rechts?

Bandini

– (Bahnhof HN) Klaus (Nachname unbekannt) Buzz (Orginalname kenne ich nicht) Markus Schaich, Michael Rainhardt, Pierre Haustein, Naechste komplett unbekannt, Christian Spang, Denis Gensmantel, Worf Kroner.

Frage

– ich zeige Dir zwei Bilder von einem Mann?

Bandini

– das ist Heiko Weiss.

Frage

– zeige Dir ein weiteres Bild mit einer Standartenfahne?

Bandini

– der mit dem Kuehnengruss ist Worf Kroner, der andere ist Christian Spang.

Frage

– ich zeige Dir ein von Florian Heilig um 23.58 Uhr am 15 September 2013 aufgenommens Photo eines PKWs? Kennst Du diesen PKW?

Bandini

– nein!

Frage

– ich zeige Dir ein Bild einer Person?

Bandini

– das ist Alexander Neidlein, er ist der Chef der NPD.

Frage

– ich zeige Dir ein Polizeibild?

Bandini

– der sieht ja genauso aus wie Neidlein.

Frage

– ich zeige Dir ein weiteres Bild von einem Mann?

Bandini

– das ist Stefan aus Ilshofen, ich kenne ihn jedoch nur vom sehen.

Frage

– ich zeige Dir ein weiteres Bild von einem Mann?

Bandini

– das ist Matze Brodbeck.

Frage

– ich zeige Dir zwei weitere Polizeibilder?

Bandini

– die gleichen dem Matze Brodbeck.

Frage

– ich zeige Dir ein Bild eines Mannes?

Bandini

– das ist der Typ aus Stuttgart, der oefters bei Flo war, ich bin froh wenn ich ihn nicht sehen muss. Ich kenne ihn nur als Markus.

Frage

– ich zeige Dir ein weiteres Polizeibild?

Bandini

– der sieht aus wie dieser Markus. (Anmerkung – Es handelt sich um Markus Frntic)

Frage

– ich zeige Dir ein Bild einer Frau?

Bandini

– woher hast Du dieses Bild, das ist doch ein Polizeibild, ich denke, das ist diese durchgeknallte Uschi aus LB. Die war oefters bei Demos in HN und am Feiern mit Flo.

Frage

– weshalb nennst Du diese Frau Uschi?

Bandini

– sie stellte sich bei den Leuten eben als Uschi vor, kennen tue ich sie nicht. (Anmerkung, es handelt sich um Barbara Eichelbaum).

Frage

– was sagt Dir der Name Nelly Ruehle?

Bandini

– ich weiss nur, was Flo dazu erzaehlte, dass die eine Friseuse aus Ilshofen waere, er war oft in Ilshofen ueber den Andre Haug und den Matze Klabunde. Persoenlich kenne ich sie nicht, nur vom sehen bei Demos.

Frage

– was erzaehlte Florian Heilig zu KKK Strukturen?

Bandini

– ich weiss halt, dass praktisch alle diese Suedstaatenflaggen haben und von den Kaputzenmaennern redeten wenn es um Neger ging, direkt gab es zum KKK keinen Bezug.

Frage

– hast Du schon einmal etwas von der Rechtsanwaeltin Nicole Schneiders gehoert, die frueher unter dem Namen Schaefer in Oehringen lebte?

Bandini

– ich weiss nur, dass es eine Anwaeltin ist, die Nazis vertritt und Matze Klabunde kennt sie wohl sehr gut.

Frage – Wir haben ja anhand der Akte der STA Stuttgart zu Florian Heilig mit dem Aktenzeichen 5 UJs 8127/13 umfangreiche Dinge erarbeitet, was wir jedoch momentan getrennt halten. Wuerdest Du Dich unter hoechsten Sicherheitsmassnahmen und weil Du nur ein Treffen ausserhalb Deutschland wuenscht, bei kompletten Schutz fuer Dich und deine

„Gesamte Familie” in unserem Beisein mit zwei LKA Beamten treffen und eine verwertbare Aussage taetigen?

Bandini

– unter diesen Umstaenden und wenn solange, bis dies alles gewaehrleistet ist, mein Name komplett geheim bleibt, wuerde ich hier bei Dir in deinem Beisein mit zwei LKA Beamten sprechen. Ansonsten nein!

Bandini

– ich habe meinen Freund Flo durch solche Dinge verloren, er wurde umgebracht, ich habe in der Presse gelesen, dass ein Neonazi der in einem Zeugenschutzprogramm war wohl umgebracht wurde mit Blitzdiabetis, ich werde nur hier ein Gespaerch fuehren. Und meine Familie muss auch einverstanden sein.

Bandini

– ich moechte auf garkeinen Fall, dass die Polizei meinen wirklichen Namen erfaehrt. Erst wenn man auf meine und die Sicherheit meiner Familie achtet. Mit leeren Versprechungen lasse ich mich nicht kaufen. Ich will auch, dass der Mord an Flo aufgeklaert wird.

nsu: wie deutsche medien neonazi-verteidiger in die hände spielen

olaf klemke, einer der verteidiger von neonazi ralf wohleben (der seinerseits im verdacht steht zeitweise v-mann des verfassungsschutzes gewesen zu sein) vor dem OLG münchen, versuchte im prozess die zeugin vom dachfenster verächlich zu machen – viele deutsche medien tun es ihm wider besseren wissens gleich – foto copyright: das ZOB 

in dieser woche hatte auch andreas temme (der verfassungsschutzmitarbeiter, der beim mord in kassel zur tazeit am tatort war) seinen ersten auftritt im NSU-prozess. doch nachdem dessen einvernahme noch lange nicht abgeschlossen ist, widmen wir uns heute den aussagen der “zeugin vom dachfenster”, welche die hauptangeklagte zschäpe wenige tage vor einem mord in dortmund in eben jener stadt mit “ihren” beiden uwes sowie einem mutmaßlichen skinhead gesehen haben will. und wir widmen uns vor allem der medialen rezeption dieser unverständlicherweise sogar bereits im vorfeld diskreditierten zeugin.

wohl nur wer sich zufällig bereits aus der “jungen welt” (jw) informierte oder idealerweise vergangenen montag gleich persönlich vor ort als zuhörer im gerichtsverfahren war, konnte bisher erahnen bzw. wissen, dass frau a. absolut schlüssig nachzeichnete, warum sie sich (nachdem sie im november 2011 zu ihren wahrnehmungen vermeintlich drei von vier namen hatte) zunächst gar nicht und in diesem jahr dann erst an einen journalisten und letztlich an eine kanzlei der nebenklägervertreter wandte statt direkt an staatliche behörden.

zum einen fühlte sie sich – wie das expertenmeinungen zufolge bei zahllosen zeugen landauf landab an der tagesordnung ist, selbst wenn diese unmittelbar tatvorgänge schildern könnten (was hier ja eben nicht der fall ist!) – als für die weitere aufklärung der NSU-verbrechen und ihrer hintergründe nicht besonders wichtig. irgendwann, als dann davon die rede war, dass es neben den fünf in münchen aktuell angeklagten (mindestens) 129 namen aus dem direkten oder weiteren umfeld des sog. terrortrios gibt, die behörden beschäftig(t)en, durfte sie zum anderen wohl nicht mehr nur subjektiv davon ausgehen, dass sich darunter auch kontakte nach dortmund befinden. die großstadt in nordrhein-westfalen gilt schließlich nicht nur generell als hort ziemlich vieler rechtsradikaler sondern war ja eine der tatortstädte! frau a. formulierte es sinngemäß so, dass sie annahm, dass das ermittlerwissen weitaus größer als ihr eigenes sei.

“sieg heil” rufe beim würfeln – und die polizei sitzt mit dabei?

dass sie sich letztlich nach zunächst völlig-für-sich-behalten und einem ersten zögerlichen, schnell im sande verlaufenen kontakt zu einem lokalen journalisten (dem hatte sie wohl nicht explizit gemailt/gesagt zschäpe, mundlos und böhnhardt gesehen zu haben, sondern wollte für sich eher bestätigt wissen, dass die staatsanwaltschaft bereits von dortmunder unterstützern bescheid weiß und es ihrer aussage eben wirklich nicht bedarf) einer im prozess bereits für kasseler nebenkläger (mordfall yozgat) vertretenen rechtsanwaltskanzlei anvertraute, ist nach den schilderungen von frau a. absolut plausibel. denn durch die geschichten rund um zschäpes briefkontakte aus dem knast heraus richtung dortmund wurde bundesweit kolportiert, dass die hauptangeklagte ansonsten dorthin eben noch keinerlei kontakte hatte. zumindest sei darüber nichts bekannt oder gar belegbar. unseres erachtens nur allzu verständlich, dass das für jemanden, der wie a. eine zu recht kritische meinung gegen jedwede neonaziuntriebe hat, eine initialzündung gewesen sein muss.

aber warum dann auch im juni 2013 nicht direkt ab zur örtlichen polizei? das wollte auch der vorsitzende richter götzl wissen. eine berechtigte frage, deren antwort vielschichtig war, aber vor allem eine besonders markante schilderung enthielt, die perverserweise unseren recherchen nach außer in der generell leider zu parteipolitisch (die linke) aufgestellten und daher nicht wirklich unabhängigen “jw” tatsächlich in keiner gazette, in keinem programm der privaten oder öffentlich-rechtlichen rundfunkanstalten in ihrer gänze gewürdigt wurde. vielleicht haben sie aber zumindest die hälfte dieser gruseligen randnotiz bereits aufgeschnappt? frau a. wohnte nämlich nicht nur grundstück an grundstück mit einem mutmaßlichen skinhead, der vermeintlich mit “dem trio” kurz vor einem der morde der sog. NSU-serie verkehrte. sie lebte im dortmunder stadtteil brackel, am westkamp auch in unmittelbarer nähe einer kneipe namens farbkästchen. und dort sei es des öfteren so gewesen, dass bei würfelrunden lautstarke “sieg heil” rufe auszumachen gewesen wären.

was an sich – unterstellt diese schilderungen wie auch die folgenden sind authentisch – eben schon schaurig, aber nicht das größte problem gewesen ist. dieses steht, wir müssen es leider explizit wiederholen  – wie gar viele im gericht gefallenen bemerkungen rund um allzu auffällige nähebeschreibungen zu tatorten von zivilen polizeifahrzeugen über vor ort mittagessende polizisten bis hin zu noch unwissende tatortzeugen blockenden notruf-hotlines… – eben bezeichnenderweise fast nirgends: frau a. suchte wegen dieser unappetitlichen “rufe” kontakt zu den kneipenbetreibern. doch die drehten ihr implizit wohl die lange nase: frau a. könne ja mal abends vorbeikommen, wenn es wieder mit derartigen sprüchen laut werde. die polizei sei ja als gast oft privat vor ort! und zu solchen “ordnungshütern” soll eine bürgerin ggf. vertrauen haben, erst recht in dieser undurchsichtigen NSU-kiste?

ein wohnmobil aus zwickau gänzlich uninteressant?

natürlich (stichwort: irren ist menschlich, von der grundsätzlichen ehrlichkeit der zeugin indes sind wir 110% überzeugt) muss es trotzdem nicht so gewesen sein, dass frau a. die berühmten drei bombenbauer aus jena tatsächlich 2006, wenige tage vor der tat in dortmund ebendort gesehen hat. natürlich kann es sein, dass frau a. jahre später, als das trio ab november 2011 (wieder) durch die medien geisterte, deren gesichter mit einer alten erinnerung vermischte. aber warum schreibt/berichtet kaum ein medienkollege die letzten tage, dass sich neben drei dunkel gekleideten gestalten und einem vermeintlichen skin auch ein tagelang in der gegend befindliches wohnmobil mit z-kennzeichen in das gedächtnis von a. gebrannt hat (weil jenes gefährt einem von ihr erwarteten umzugsauto hätte im weg sein können und wohl auch weil es eben nicht an der tagesordnung ist, dass zwickauer urlaub in diesem dortmunder wohngebiet machen), dass es unabhängig vom möglichen auftauchen von zschäpe, mundlos und böhnhardt auf dem nachbargrundstück dort diverse ungereimtheiten in sachen bauarbeiten gegeben haben soll? von nächlichen (!) grabungen bis hin zum aufstellen einer schaukel, die aufgrund der nähe zu einem auffallend hohen (wohl ebenfalls in verantwortung von dem mutmaßlichen skin errichteten) zaun nicht zum schaukeln taugte. oder einem unwirklich umrandeten sandkasten, in dem – wie das BKA “ermittelt” haben soll – türkische kinder nicht spielen durften und der (auch?) deswegen wohl weitgehend ungenutzt blieb…

doch der eigentliche hammer, der die vergangenen tage in zahllosen deutschen medien ablief: die inzwischen 63-jährige zeugin wurde von ARD bis N24, von spiegel bis SZ fast überall ohne angabe konkreter gründe bzw. unter weglasung von indizien (die u.a. gegen die eine oder andere unterstellung sprechen) als mindestens irrelevant, gänzlich unglaubwürdig, wenn nicht gar berechnend abgestempelt.

und es wird stellenweise noch immer so getan, als ob (wie im vorfeld der zeugeneinvernahme kolportiert, perverserweise wohl einzig aufgrund einer aussage eines nun wirklich fragwürdigen “zeugen”, der vielleicht besser angeklagter sein sollte: auf worte des mutmaßlichen skins aka nutmaßlichen NSU-unterstützers) die zeugin a. zschäpe “wohl” verwechselt habe: nämlich mit der freundin/frau des “skins”. dabei wurde im prozess ein bild wohl eben jener frau in großaufnahme gezeigt, das mehr oder minder eindeutig widerlegte, dass zwischen beiden damen (zschäpe und ihr) nennenswerte ähnlichkeiten bestehen.

nicht nur “zeit” & “stern” schwafeln von verwechslungswahrscheinlichkeit

fast (!) müsste man neben der “jungen” auch noch springers “welt” von dieser kritik ausnehmen - wobei frau crollys text bereits in der überschrift die zeugin mit dem meinungen tendenziell extrem beeinflussenden attribut “seltsam” belegt und deren unseres erachtens beängstigende schilderung, dass in der benachbarten kneipe polizisten wohl sehr gut mit den erwähnten “sieg heil” rufen klar gekommen sind (oder vielleicht gar selber mitriefen?), unter den tisch fallen lässt. aber immerhin erwähnt ihr artikel in der “welt” – wie auch die FAZ – überhaupt die ausfälle im “farbkästchen”. jene “sieg heil” rufe, die für uns mindestens ein mosaiksteinchen sind, wenn man eine antwort sucht, warum sich jemand nicht staatlichen behörden anvertraut hat. den gedankenschluss über den kleinen umweg, weil zeugin a. ja journalistin sei, diese wohl gezielt in storys denke, sei frau a.s aussage wohl nur ein beleg, dass es in dortmund relativ viele rechte gibt, teilen wir im übrigen nicht. wundern uns vielmehr, dass jene zeitung zwar das thema wohnmobil an sich erwähnt (“ein auffällig langes und hohes”), aber das zentralste an der schilderung, nämlich das mutmaßliche kennzeichen aus zwickau, wiederum unerwähnt lässt.

während die “welt” auf die verwechslungsgefahrgeschichte nicht (mehr) eingeht, steht beispielsweise im “stern”: “Ob die Schilderungen der Frau zutreffend sind, ist einem Medienbericht zufolge umstritten. Nach Recherchen des SWR gab der von der Frau als Skinhead beschriebene Mann an, dass damals seine heutige Frau auf dem Grundstück gewesen sei. Diese sehe Zschäpe sehr ähnlich. Womöglich könnte dem Bericht zufolge eine Verwechslung vorgelegen haben.” auch bei der taz (“Doch die Glaubwürdigkeit der Frau ist zweifelhaft.”) gibt’s eine explizit auf SWR/BKA-”material” zurückgehende sichtweise des vermeintlichen skinheads. wobei das außenstehenden, die sich allein auf jenes blatt verlassen, sicher nicht annähernd klar geworden sein dürfte. denn ausgerechnet bei der “alternativen” tageszeitung wird der vermeintliche skin als solcher überhaupt nicht erwähnt, als es darum geht, dass das trio – wenn es denn vollständig oder ggf. auch nur zu 2/3 im nachbargarten der zeugin a. war – nicht allein war, sondern eben von einem mann ohne haare dafür mit camouflagehose* empfangen worden war: in der taz heißt das dann lapidar “eine weitere Person”.

auch die onlineausgabe der “zeit” legt sich bereits im artikelvorspann fest: “Doch es gibt Zweifel an ihrer Aussage.” was dann im text selbst mit “Allerdings glauben viele Prozessbeobachter an eine Verwechslung. Recherchen des SWR [link im original] zufolge gab der als Skinhead beschriebene Mann zu Protokoll, dass seine heutige Frau auf dem Grundstück gewesen sei. Diese sehe Zschäpe sehr ähnlich.” unseres erachtens nicht minder fahrlässig als in der taz “aufgelöst” wird. denn selbst holger schmidt, jener mediale stein des anstosses im vorfeld der einvernahme, war – als beide texte in die weiten des www gingen – aufgrund des erst nur den verfahrensbeteiligten und dann im prozess offen und groß gezeigten fotos der braut eines vermeintlichen skindheads zurückgerudert: “Offenbar geringe Ähnlichkeit mit #Zschäpe” hieß es bereits vor der aussage von frau a. im prozess @terrorismus bei twitter. in der “zeit” dagegen keine silbe von seltsamen grabungen/aufbauten in nachbars garten, nichts von einem wohnmobil und auch nichts von der erklärung der zeugin, warum sie sich am ende lieber an einen nebenklageanwalt denn an staatliche stellen gewandt hat.

auch mit dem zweiten sieht man nicht besser

während man bei vielen weiteren kollegen schon aufgrund tendenziöser überschriften oder vorbemerkungen a la ”Zweifel an Belastungszeugin im NSU-Prozess” oder wie beim tagesspiegel aufgrund vom ignorieren (“Seltsam erscheint, dass A. sich erst in diesem Sommer offenbarte.) von schlüssigen erklärungen die lust am lesen verlieren konnte, oder sich wie im falle des “schwarzwälder boten” gar extrem aufregen sollte**, machten headline und artikelvorspann beim ZDF hingegen hoffnung auf halbwegs neutrale oder gar objektive wiedergabe der zeugeneinvernahme. doch nach vier absätzen prangt dann auch schon beim zweiten die erste fragliche zwischenüberschrift. namentlich die worte ”Durchbruch oder Verwechslung?”, die dann zwar erst mal zwei absätze lang hinsichtlich des zweiten teils nicht weiter klar werden, aber unter einer weiteren, sprichwörtlich weitergehenden zwischenüberschrift (“Verwechslung nicht ausgeschlossen”) dann in einer wiederum aberwitzigen beschreibung gipfeln: “Zusätzliche Ermittlungen lassen es allerdings möglich erscheinen, dass eine Verwechslung vorliegt: Inzwischen haben die Ermittler den früheren Nachbarn der Zeugin vernommen. Er sagt aus, seine Frau sehe Beate Zschäpe ähnlich. Am Montag wurden den Beteiligten neue Akten ausgeteilt, darunter die Kopie eines Fotos der Nachbarsfrau. Die Aufnahme ist allerdings von ziemlich schlechter Qualität.” DENN: die schlechte fotoqualität war für die meisten verfahrensbeteiligten der sachstand VOR dem eigentlichen beginn dieses prozesstags.

dann wurde – auch weil die verteidiger der angeklagten u.a. dies bemängelt hatten – zu sitzungsbeginn mehrfach unterbrochen. in der folge wurden mehrfach weitere unterlagen verteilt bzw. am richtertisch zur einsicht für die anwälte und verteidiger ausgelegt. und ein paar stunden später wurde schließlich auch für zuschauer und journalisten ein von der bildqualität astreines foto projiziert, was eben für manch einen einen einzigen “haken” hatte: es stützt nicht annäherend die aussage des mutmaßlichen skins. dennoch entblödet sich das ZDF nicht, noch eine weitere “aussage” des vermeintlichen NSU-unterstützers thomas d. (der am 08. oktober übrigens kurz vor seiner desiree vor dem OLG erscheinen soll) in indirekter rede zum besten zu geben: “Auch gebe es in seinem Verwandten- und Bekanntenkreis Leute, auf die die Beschreibung von Böhnhardt und Mundlos passen könne.”

treibt offenkundige DDR-phobie zu mutmaßlich gezielten weglassungen?

auch der zu prozessbeginn über viele tage aufdringlichst mit einem buch zum mordfall peggy (wo er – anders als in sachen nsu – vielleicht wichtiges herausgearbeitet haben mag) hausierengehende, freie journalist christoph lemmer, der glaubt, die zeugin a. (anders als er es bei verfassungsschützer temme handhabt, der bei ihm konsequent “Andreas T.” gelistet wird) mit klarnamen nennen zu müssen***, gibt rätsel auf. er erwähnt nicht nur die “sieg heil” geschichte nicht: bei ihm findet sich nicht mal ein sterbenswörtchen davon, dass frau a. sich eben aufgrund der vermeintlich ominösen grabungen eines vermeintlich sich nicht gern in die karten schauen lassenden skins, schon vor dem vermeintlichen auftauchen des sog. terrortrios unwohl mit ihrer direkten umgebung fühlte.

dass er in den schilderungen der äußerungen ein klein wenig was durcheinanderbringt, mag zufall sein. dass er aber zum beispiel auch die geschichte mit dem wohnmobil an einer unlogischen stelle platziert und dann noch die aussage von a. hierzu mit einem “womöglich mit Zwickauer Kennzeichen” einschränkt, verwundert. ebenso das zufällig (?!) sinnentstellende oder zumindest verfälschende verkürzen und umplatzieren von zitaten oder auch das an falscher stelle gesetzte “erkennt”. wobei – letztlich verwunderte es uns bei diesem autoren doch nicht: der mann scheint (ausführlich dazu mal in einer separaten geschichte über die diversen akkreditierten kollegen und ihrem selbstverständniss) generell ein problem mit berufskollegen und anderen menschen zu haben, die sich gegen (neo)nazi-umtriebe/gegen rassismus aufstellen oder irgendwie im verdacht stehen, irgendetwas direkt oder indirekt mit der ehemaligen DDR zu verbinden. wohl auch deshalb reitet er fast noch dummdreister anmutend als die ausfälle von RA klemke (dem wohlleben-verteidiger), der die zeugin mit zuordnungen ins linksextreme spektrum vergeblich aus der fassung bringen wollte, auf einer (früheren) parteizugehörigkeit von frau a. in der DKP herum. freilich “vergisst” lemmer dabei zu erwähnen, dass das einerseits schnee von gestern war und andererseits frau a. dort seinerzeit – stichwort perestroika – wohl weil zu reformorientiert gar ausgeschlossen worden war.

aberwitzig wird der journalistenkollege aber erst gegen ende seines wie so oft oberflächlichen, von falschen wahrnehmungen, schiefen schlüssen gezeichneten textes: da tut er so, als ob frau a. 2006 das DKP wenn nicht an ihrer hauswand so doch zumindest an ihre stirn “tätowiert” war – wörtlich fabuliert er: “Es war eine Zeugin, die ohnehin schwierig war – denn es wäre eine außergewöhnliche Begebenheit, wenn die NSU-Terroristen eine ihrer Taten ausgerechnet in Sichtweite und Nachbarschaft einer einst hohen DKP-Funktionärin ausgeheckt hätten.” meint er ernstlich, dass menschen, die im verdacht stehen, an helllichten tagen in tendenziell belebten geschäften wie dem internetcafe in kassel oder an tatorten wie der trappentreustrasse in münchen (wo das auserkorene schlüsseldienstgeschäft unter anderem eine hochfrequentierte busstation vor der tür hatte) kaltblütig zu morden, sich darum scherten, rund um das eigentlich gut abgeschirmte grundstück in dortmund vorher die lebensläufe aller anwohner zu studieren?

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* ein begriff, den sich übrigens der kollege des “neuen deutschland” von der vermeintlichen gerichtsreporterlegende gisela friedrichsen recht lautstark während der verhandlung erklären lassen musste. das “ND” war es denn auch, das zu den bekannten aussagen von frau a. und ihrem mann u.a. folgendes hinzutextet: “Der pensionierte Historiker bestätigt zwar, dass seine Frau im November 2011 von ihrem Verdacht gesprochen hat, er selbst kann sich an das in Frage stehende Geschehen auf dem Nachbargrundstück nicht erinnern.” – wie könnte er auch: er war zur fraglichen zeit wohl weder im haus, geschweige denn am fenster. er hat nach allem, was ausgesagt wurde, “nur” zu einem früheren zeitpunkt selber “nur” ihm dubios erscheinende grabungen gesehen und gehört. im “ND” steht ferner auch noch dies: “Die Zeugin glaubt, dass auf dem Nummernschild die Buchstaben C und A sowie ein Z zu lesen waren. C wie Chemnitz? Z für Zwickau? In beiden Orten haben Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt jahrelang unbehelligt gelebt. A deutet auf Augsburg hin.” – und das obwohl frau a. letztlich auf nachfrage götzls, nachdem das zunächst wirklich fast nicht klar wurde, erklärt hat, dass sie als ortskennzeichen ausschließlich das “z” in erinnerung habe. das c&a sei auf dem gleichen nummernschild gestanden, also nicht für einen (weiteren/alternativen) ort, sondern als teil des individuellen kennzeichens…

** wo genüsslich die schiefe formulierung nur-in-meinem-kopf-hat-das-stattge… prangt, die offenkundig einzig eine betonung sein sollte, dass zeugin a. ja 2006 keine handfesten belege für tatsächliche verbrechen hatte, im sinne von bauchgefühl

*** für alle, die sich vielleicht fragen, warum wir zeugin a. abkürzen, temme ausschreiben und dies damit genau umgekehrt handhaben, als etwa der in blogwelten als bitterlemmer operierende kollege: weil temme (selbst richter götzl sieht das offenkundig zumindest ansatzweise ähnlich) nicht nur sogar staatlichen stellen offiziell tatverdächtig galt, sondern – wie die fünf in münchen angeklagten – noch immer im verdacht steht, zumindest (!) unmittelbar nach der tat das mordopfer gesehen und trotzdem geschwiegen zu haben; weil rund um den verfassungsschutz in der NSU-thematik unseres erachtens nicht das geringste verschleiert werden darf; und weil frau a. eben zunächst einmal nur eine zeugin (!) ist. noch dazu eine, die aufgrund ihrer generellen haltung wohl u.a. um ihre privatsphäre, wenn nicht gar repressalien von neonazis fürchten muss.

lesetipp aus der jungen welt zu mali

obwohl der beitrag bei den kollegen aus der feder einer politikerin stammt: wie wir finden ein lesenswerter beitrag, nicht zuletzt um die bilder, die andernorts durch die recht einseitig wirkende “berichterstattung” oder auch z.b. durch juergen trittins kriegsrhetorik ueber mali fast zwangslaeufig in unseren kopefen entstehen, zumindest kritisch zu hinterfragen.

http://www.jungewelt.de/2013/01-16/027.php?utm_source=twitterfeed&utm_medium=facebook