Die Gefahr lässt sich nicht wegklicken

ThankYouForCallingFilmWenn man einen aktuellen Kinostarter in der “google-News-Suche” nach Eingabe des offiziellen Filmtitels auch ein paar Tage nach dem “Boxoffice” (der war in Deutschland am 15.09.) gar nicht, oder nur selten findet, entsprechend offenbar keine oder nur wenige “namhafte” Tageszeitungen überhaupt eine Kritik verfasst haben, und – wie weitere Suchen nahelegen – auch die öffentlich-rechtlichen TV- und oder Radiosender auffallend laut schweigen, kommen dafür gemeinhin zwei mögliche Gründe in Betracht. Entweder: Der Film startete nur in ganz wenigen Regionalkinos. Oder: er ist schlicht zu heikel für den Mainstream. Da die Streuung von “Thank You For Calling” zum Bundesstart vorgestern zwar nicht die Üppigste war (wobei selbst von großen Sendeanstalten co-finanzierte Dokumentarfilme gemeinhin niemals auch nur im Entferntesten mit der Kopienzahl von Unterhaltungsproduktionen mithalten), aber doch durchaus ansehnlich, dürfte es im vorliegenden Fall eher an Möglichkeit zwei liegen. Denn tatsächlich birgt der Streifen zu dem (anders als bei kontroversen Dokus sonst in großen Medien gern als Alternative oder Ergänzung zu Rezensionen üblich) wohl auch kaum nennenswerte Interviews geführt wurden*, eine Menge Sprengstoff! Schließlich greift er, keineswegs substanzlos oder oberflächlich sondern mit fundiert wirkenden Studien über Zelltod und Genschädigung die Mobilfunkbranche als Ganzes an. Und die ist insbesondere auch aus Sicht zahlloser (nicht nur hierzulande generell extrem wirtschaftsfreundlicher) Politiker “too big to fail”.

“Too big to fail”

Selbst “to big”, als dass man endlich – seit nun bald Jahrzehnten überfällig – auch nur über EU-Kennzeichnungsregularien Verbrauchern ein unzweideutiges Hilfsmittel an die Hand gibt: Hersteller etwa ohne Wenn und Aber verpflichten, wenigstens den sogenannten SAR-Wert* des jeweiligen Produkts deutlich erkennbar auszuweisen; es also nicht reicht, in Anbetracht der Tatsache, dass manche Menschen heutzutage fast pausenlos sieben, acht Stunden das Handy am Ohr haben, viel zu lax gehaltene Grenzwerte “zu berücksichtigen”. So hätte man als Kunde wenigstens die Möglichkeit, gezielt zum aktuell geringsten Übel greifen zu können. Wobei dieser SAR-Wert, der im Übrigen auch zu sogenannten “Billighandys” aus China gemeinhin abrufbar ist (und nicht selten weitaus verbraucherfreundlicher erscheint, als bei den “original” “Marken”-Produkten mit ihren oft prominenten, also teuer bezahlten Testimonials, die einen einlullen), ohnedies nur die halbe Gefahr andeutet: treten nämlich in der alltäglichen Benutzung eines Handys schlechte Sendeeigenschaften in Richtung zur Basistation des aktiven Mobilfunknetzes auf, wird es von dieser quasi ferngesteuert, in eine höhere Sendeleis­tungs­stufe zu wechseln und strahlt somit stärker.

Um es aber gleich zu unterstreichen: “Thank You For Calling” ist keineswegs ein Film der Panik schürt, kein agitaorisches Machwerk! Aber er hat durchaus Schwächen im Detail. So könnten Wissenschaftler insgesamt ein wenig besser mit ihren bisherigen “Erfolgen” oder mit einer klaren Einordnung der Institute, für die sie wirk(t)en, eingeführt werden. Vor allem: der Musikteppich ist manchmal arg aufdringlich. Und klar, der Streifen ist – aber eben in bester Michael-Moore-Tradition – auch ein Stück weit “einseitig” gehalten. Aber es sollte eben offensichtlich kein halbgarer “die einen sagen so, die anderen so”-Beitrag sein. Wer der Produktion indes vorwirft, somit “eine grobe Verzerrung der Realität” zu bieten, “denn tatsächlich gibt es nur wenige Forscher, die ein Hirntumorrisiko bejahen” verkennt, dass der Film genau diesen Punkt mehrfachst anschneidet, explizit feststellt, dass die der Öffentlichkeit gemeinhin präsentierten “Studien” die Gefahren des Mobilfunks weitestgehend negieren. Aber “Thank You For Calling” zeigt dazu dann eben wirklich stringent, wie einstige Kritiker der Mobilfunkbranche durch gewisse neue Job- oder Forschungsmöglichkeiten ihre eigene, damals deutlich unabhängigere Arbeit ad absudrum reden – und wie ihnen die Argumente für eine auch nur halbwegs nachvollziehbare Erklärung des Sinneswan…pardon! …wie ihnen die Argumente für die nun diametral anderen Ergebnisse fehlen, sie verzweifelt nach Worten ringen in einem vom Filmemacher alles andere als hektisch geführten Interview.

In der geringen Rezeption, die die Doku von Journalist Klaus Scheidsteger bisher in Deutschland erhielt, wird mitunter auch bemängelt, dass er Experten wie Dr. Panagopoulos in seinem Film zu Wort kommen lässt, obgleich doch die beklagte Mobilfunkindustrie diesen vor dem Superior Court for the District of Columbia als “dilettantisch” zerlegt hätte, weil er “seine Versuchstiere (Fruchtfliegen)…einfach mit einem handelsüblichen Handy” befeldet hätte. Wir sind nun keine Wissenschaftler, nicht einmal besonders profunde Technikexperten, aber wir sehen einen Film stets in einer sehr kritischen Herangehensweise, versuchen – gerade wenn politische oder gesellschaftlich-soziale Fragen direkt oder auch nur indirekt eine Rolle spielen – uns mit den thematischen Hintergründen mehr als via Wiki-Einträgen ein wenig schlau zu machen: und somit ist zu “Thank You For Calling” schon mal formal festzustellen, dass er im Film behandelte handykritische Studien keinesfalls als absolute Beweise darstellt. Ohnedies erklärten die Verantwortlichen auf dem “Beipackzettel” zum Kinostart in Deutschland, dass es weniger ihr Ziel war, “ernsthaften Hinweisen auf mogliche Gesundheitsrisiken” nachzugehen, “sondern vor allem der Frage, warum diese Forschung bisher kaum in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen ist”. Eine absolut nachvollziehbare Frage, wenn man bedenkt, dass inzwischen auf der Welt mehr Handyverträge als Menschen existieren. Und erst recht, wenn man weiss, dass die untersuchte Branche weltweit rund 17 Billionen Dollar pro Jahr umsetzt.

Es gelte auch die Latenzzeit zu beachten, wenn eindeutige Belege Mobilkfunk/Hirntumore Mangelware sind

Der Film macht in seinen knapp 90 Minuten gleichwohl klar, dass es punktuell falsch ist bzw. generell verfrühter Jubel wäre, dass – wie es der Mainstream immer so gern formuliert, wenn er Leute sprechen lässt, die die eigene Denke wiederspiegeln – “zahlreiche namhafte Experten” bisher vermeintlich keinen eindeutigen Zusammenhang mit der Entstehung von Hirntumoren fanden. Schließlich ist es ja selbst beim inzwischen auch von abhängigen Wissenschaftlern nicht mehr geleugneten Zusammenhängen zwischen Zigarettenkonsum und erhöhter Sterblichkeits- und Krebsrate ja auch so: die Gefahr ist omnipräsent, sie schädigt aber einerseits de facto natürlich dann doch glücklicherweise nicht zwangsläufig jeden, der sich ihr aussetzt und andererseits sind Symptome, erste Veränderungen im Körper nicht von heute auf morgen messbar – schleichendes Gift sozusagen, Stichwort: Latenzzeit, die teils Jahrzehnte beansprucht. Die Fälle, die “Thank You For Calling” aber bereits aufbröseln kann, etwa von auffallend früh an Gehirntumoren verstorbenen Mobilfunktechnikern, die in den Staaten Vorreiter von Klagewellen gegen die Industrie waren (die perverserweise so systematisch verzögert wurden, dass von der Industrie ohnedies inzwischen angefochtene Urteile nicht mehr erlebt wurden) erscheinen in sich zutiefst schlüssig.

Der essayistische Film gibt im Weiteren vor allem eine Ahnung wie nicht nur von der Mobilfunkindustrie kritische Studien uminterpretiert, man könnte auch sagen Ergebnisse manipuliert werden und generell: wie Lobbyismus auf allen Ebenen fruchtet, wenn eine Gruppe um sprichwörtlich jeden Preis ein Ziel erreichen will. Die Frage, die sich durch “Thank You For Calling” wie ein roter Faden zieht: ist unabhängige Risiko-Forschung heutzutage überhaupt noch moglich? Die Antwort, die dazu im Verlauf von knapp 90 Minuten immer wieder mitschwingt, ist – Spoileralarm^^ alles andere als hoffnungsvoll.

Dabei zeigt sich die Doku keineswegs technikfeindlich – im Gegenteil: sie bringt klar zum Ausdruck, dass es sich im Bereich Smartphones um eine die Arbeitswelt und auch mitunter das Privatleben extrem bereichendere Technik handelt. Gleichzeitig kommt ein Berufsstand im Film viel zu kurz vor und damit insgesamt zu gut bzw. weitgehend ungeschoren davon. Jener, der alle paar Wochen insbesondere über jeden Furz rund um “Apple” mit Lobhudelgeschichten um sich schmeißt, jüngst etwa wie der Spiegel sogar regelrecht frohlockte, dass ein neues Produkt mit dem angebissenen Obstlogo fortan wohl auf einen klassischen Kopfhöreranschluss verzichten wird – der Tanz ums mitunter tatsächlich goldenfarbige “Kalb” wird von den Medien seit Jahren systematisch angestachelt. Und sicher nur zufällig zählt die Mobilfunkgruppe zu den größten Werbetreibenden…

Mobilfunkkritiker leben mitunter gefährlich

Bis auf eine besonders perfide anmutende, mutmaßliche Rufmordkampagne (durch das gerade in anderem Kontext erwähnte “Nachrichtenmagazin” aus Hamburg), rund um Protagonisten der “REFLEX-Studie” (zur Erforschung möglicher Schädigungen des Erbguts durch hochfrequente elektromagnetischer Felder, wie sie eben in der Mobilfunk-Technologie verwendet werden) kommt eine explizite Medienkritik in “Thank You For Calling” kaum vor. Dafür wird aber – nicht minder spannend – die teils persönliche Geschichte des Washingtoner Epidemiologen Dr. George Carlo gut abgebildet, und dabei keineswegs verschwiegen, dass der Wissenschaftler und der Filmemacher inzwischen wohl sehr gut befreundet sind. Carlo gilt als einer der ärgsten Feinde der Mobilfunkindustrie, seitdem er in den 90er-Jahren in einem 28,5 Millionen Dollar schweren Auftrag die Ungefährlichkeit der Strahlung beweisen sollte, aber letztlich unversöhnlich auf die Gefahren der Schädigung der DNA und Hirntumore bei Vieltelefonierern hinwies. Irgendwann fanden sich hier und da verleumderisch anmutende Geschichten – und das Haus des Mannes brannte unter mysteriösen Umständen nieder.

Fakt ist, Mobilfunk ist ein Thema, dass uns alle betrifft! Denn der überwiegende Teil der Bevölkerung – selbst kleine Kinder, bei denen “Strahlen” wohl besonders gesundheitsgefährliche Wirkungen verursachen können, da ihre Schädeldecken noch nicht “ausgereift” sind, laufen ja mitunter mit dem Handy am Ohr von und zur Schule nach Hause – verzichtet aus unterschiedlichsten Gründen darauf Telefonate (so überhaupt noch vorhanden) vom Festnetzanschluss zu führen. Aber nochmal zurück zu unserer Medienschau. Besser gesagt der Auffälligkeit, dass das Gros der hiesigen Zeitungen den Filmstart schlichtweg verschweigt: Vor zehn, zwanzig Jahren waren die Redaktionsleiter Ihrer Kulturküche noch recht naiv, was die Unabhängigkeit der deutschen Presselandschaft betraf – bis 2009 waren wir ja selbst ein Teil davon, ehe wir begannen wirklich durchweg unabhängig zu arbeiten. Wir hätten dereinst mehr als ein Jahreseinkommen darauf verwettet, dass wenigstens “ein Blatt wie die taz” eine zumindest mittelgroße Geschichte, die vielleicht gar weit über eine klassische Filmkritik hinausgeht, also sogar eher eine fundierte Hintergrundgeschichte bringt. Ein Blick auf die aktuelle Filmrubrikübersicht*** bei der traditionell grünennahen Postille liefert indes – wie etwa auch beim Tagesspiegel oder dem anderen großen Hauptstadtblatt, der Berliner Zeitung – null Treffer.

2007 war die taz mal kritisch, heute (ver)schweigt auch sie

Im Archiv der “taz” – und nun wird es tragikomisch – findet sich, wenn man nach dem Regisseur der Mobilfunkdoku sucht, dennoch einen Treffer. Der ist allerdings fast zehn Jahre alt – und absolut (!) lesenswert. Bereits der Artikelteaser (“Die deutschen Leitmedien unterdrücken Informationen über Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk – offenbar aus Rücksicht auf zahlungskräftige Werbekunden”) fasst den Grund, warum auch in diesen Tagen ein unbedingt sehenswerter Kinostart landauf-landab weitgehend unter den Tisch gekehrt wird, perfekt zusammen. Die Geschichte in der “taz” stammte damals vom Leipziger Medienwissenschaftler Uwe Krüger**** und beinhaltete unter anderem höchst besorgniserregende Schilderungen zum Umgang der Süddeutschen Zeitung und zweier ARD-Regionalprogramme mit dem Thema Mobilfunk, unter anderem auch eine Offenlegung von Abhängigkeiten eines damaligen Direktors des Bayerischen Fernsehens, eines gewissen Herbert Tillmann. Wie gesagt: unbedingt lesenswert! Ob die taz wohl antworten wird, wenn wir sie fragen, warum auch sie heutzutage zu jenen Medien zählt, die kritische Abhandlungen zu den Gefahren des Mobilfunks de facto unterdrückt?

Beachtenswert sind zu der Rezeption von “Thank You For Calling” auch noch mindestens drei weitere “Fälle”. Etwa eine größere Geschichte im Wirtschaftsteil (!) der österreichischen Zeitschrift Profil , wo krampfhaft versucht wird, kritische Dinge in die so genannte Verschwörungsecke abzuschieben und dabei von Kommentator Schoenberger offenbar gar nicht mehr gemerkt wird, wie durchschaubar absurd seine Argumentation mitunter ist. Regisseur Scheidsteger hätte es ihm zu folge versäumt, im Vorfeld eines Films über Gesundheitsrisiken nicht “zuvörderst zu fragen: Wie groß ist das Problem aus medizinischer Sicht?” Ein unabhängiger Journalist, der einen mutigen Film wie diesen macht, bei seinen inzwischen mehr als zehnjährigen Recherchen feststellt, dass die offizielle, die verlautbarte, so genannte “medizinische Sicht” punktuell gekauft scheint oder Wissenschaftler vielleicht auch “nur” aus vorauseilendem Gehorsam zu vermuteten Gefahren schweigen, soll die offizielle Darstellung anerkennen und weil diese eben erzählt “alles knorke mit den Strahlen” bzw. “Bielefeld gibt es gar nicht”, doch bitte keine Filme machen. Für alle, die es nicht gemerkt haben sollten: die letzten beiden Halbsätze stammen nicht aus dem Verriss des Alwin Schönberger, sind keine Zitate aus vorstehend verlinkten Beitrag. Und ja: wir wurden gerade bewusst sarkastisch – wenn Sie den fraglichen Text bei “profil.at” nachlesen, werden sie leicht verstehen können warum: unter anderem (!) weil in jener Auseinandersetzung mit einer Doku besonders markant “Es gibt sogar Studien, die in einzelnen Altersgruppen bei häufigem Telefonieren ein geringeres Risiko für Hirnkrebs darlegen” als gezielten Eyecatcher gesetzt ist.

Noch perfider: Ein Youtubevideo eines auf den ersten Blick scheinbaren Privatmanns, eines gewissen “Michael Wurzinger“, welches in keinster Weise im Clip auch nur ansatzweise ordentlich “anmoderiert” ist oder eine erhellende Texttafel zu Beginn bieten würde: Erst im “Kleingedruckten” bzw. im Abspann wird offenbart, dass es eine Propagandaauftragsarbeit der österreichischen Mobilfunkindustrie ist, die aber bei Youtube großspurigst mit dem Wort “Faktencheck” operiert. Nicht ganz in der vorgenannten Liga spielt, aber unseres Erachtens auch zu trollig: eine Geschichte von laut Selbstdarstellung wirklich reinen Privatleuten (die aus der “Szene” der Mobilfunkkritiker ausgestiegen seien, weil sie – von uns mal einfach zusammengefasst – zuviel Humbug allerorten hätten feststellen müssen), die gar ein bereits 1994 – dereinst wohl federführend beauftragt von Motorola – entworfenes “War Game Memo” verharmlost, obgleich eben aus den im Film eingeführten Dokumenten einer PR-Agentur hervorgeht, wie systematisch auch die zurückhaltendsten Zweifler an der Unbedenklichkeit ihrer Technologie gezielt in der Öffentlichkeit verunglimpft oder andersweitig ausgebremst werden sollten. Ein Konzept, das bis heute leider trägt.

Fußnoten:

* Stichwort SAR: Bezeichnend dass der entsprechende “Wikipedia”-Artikel zwar technisch relativ profund erklärt, aber nicht mal ein Topic zu Kontroverse enthält, also auch nur sumerisch erwähnen bzw. querverlinken würde, dass Experten in diesem Bereich die Gefahr gravierender Hirnschädigungen, steigende Krebsraten prognostizieren

** eine der wenigen Ausnahmen in Deutschland: ein in einer Regionalecke der WAZ-Gruppe erschienenes Interview

*** immerhin berichtet die taz, wenn schon nicht über den mit Abstand wichtigsten Film der Woche, aktuell wenigstens über einen weiteren sehr interessanten Kinostart, auf den wir aufgrund eines gesundheitlichen Ausfalls in unserer Redaktion anders als geplant, mit größtem Bedauern nur kurz hinweisen können: Entertainment - einen Streifen, den man aushalten können muss! Der sich letztlich aber wirklich lohnt – nicht nur weil u.a. John C. Reilly mitwirkt: ein schon optisch schmieriger “Komiker” (Gregg Turkington) tingelt mit unterirdischen Witzen und mithin grundloser Publikumsbeschimpfung durch ein alles andere als attraktives Amerika – der Traum der vielen Tellerwäscher dort ist aus. Und die Groteske dazu ist zwar extrem langatmig und – bewusst! – unlustig gehalten, aber eben auch ein gekonnter Abgesang auf die ebenfalls längst zerbrochenen, aber alibimäßig noch immer hochgehaltenen Familienbande. Falschheit komm raus – du bist umzingelt!

**** dessen eigene Forschungen zu den engen Verbindungen zwischen deutschen “Alpha”-Journalisten und kriegstreiberischen Thinktanks bzw. auch zu Präsi Gauck, wurden vor zwei Jahren von der in letzter Zeit leider gehörig an Biss eingebüßten ZDF-Satiresendung “Die Anstalt” aufgegriffen – der medienkritische Beitrag sollte höchstrichterlich zensiert werden, die öffentlichrechtliche Sendeanstalt versteckte aber auch nach einem “Freispruch” das fulminante wie fundierte Filmchen im Giftschrank.