nsu-prozess-fortsetzung: narrenfreiheit für neonazis, richter und mainstreammedien geht weiter

SONY DSCwer letzte woche live im gericht war müsste es eigentlich besser wissen. und da es nur einen einzigen, alles andere als hektisch verlaufenden prozesstag mit insgesamt nur zwei zeugen gab, kann sich auch niemand der kollegen herausreden den überblick verloren oder schwierigkeiten gehabt zu haben, das geschehen auch nur halbwegs repräsentativ darzustellen. doch zahlreiche (selbsternannte) qualitätsmedien und somit auch das sog. nsu-blog der zeit* ließen einmal mehr unerwähnt, dass thematisierungsversuche wichtiger hintergründe wie der unterstützung des trios durch “blood & honour”-strukturen (nicht nur hinsichtlich soli-konzerten aka geldsammeln für den “untergrund”, sondern auch wiederum zur rolle u.a. von thomas starke und jan botho werner einerseits im bereich sprengstoff und waffen und andererseits unter der überschrift “v-leute”) durch die engagierteren der nebenklageanwälte vom vorsitzenden richter abermals förmlich ausgebremst wurden. stattdessen behaupten insb. spiegel, süddeutsche und tagesspiegel nahezu im gleichklang – aber ebenfalls völlig an den tatsachen vorbeigehend -, dass götzl mit dem vermeintlich “nur” ehemaligen neonazi alexander scheidemantel (es ging formal primär um die übergabe einer krankenkassenkarte für zschäpe durch ihn und seine – inzwischen – ehefrau an den mitangeklagten gerlach) sprichwörtlich hart ins gericht ging.

dompteurs-akt & daumenschrauben? von wegen!

dabei hat sich der vorsitzende zum auftakt 2014 wie zuvor u.a. (!) von “mama böhnhardt”, stefan apel (beate zschäpes cousin**), andre kapke, verfassungsschutzmitarbeiter temme und anderen staatsdienern mehrfach ungestraft anlügen und verarschen lassen ohne auch nur mit beugehaft (wegen aussageverweigerung) und oder untersuchungshaft (bei falschaussagen) zu “winken”. bezeichnenderweise kam letzten mittwoch auch (wieder) nichts von der bundesanwaltschaft in dieser hinsicht. dabei hätte sie unserer einschätzung nach gar zwingend strafantrag stellen müsste in solchen fällen. doch obgleich diesmal gar eines der GBA mitglieder – jochen weingarten – drei lügen des männlichen parts des zeugenpärchens quasi wortwörtlich benannte, blieb götzl zwar formal am ball (wenn der typ gar zu einsilbig wurde), aber im gegensatz zum umgang des richters mit “papa mundlos” ende dezember ziemlich ruhig und vor allem regelrecht höflich. er tolerierte sogar, dass sich scheidemantel mehrfachst vor lachen beömmelte und im zeugenstuhl herumfläzte. etwas das uns zwar auch nicht sehr interessiert (da es uns selten um die form aber immer um inhalte geht), aber vielleicht ihre – liebe leser – vorstellkraft erhöhrt, einzuordnen hilft, warum wir nachfolgend abermals u.a. die süddeutsche zeitung kritisieren müssen.

denn diese schwadroniert nicht nur von einem “Dompteurs-Akt, und das gleich am ersten Prozesstag im neuen Jahr” sondern setzt mit der bedeutungsschwangeren überschrift “Richter Götzl bringt Zschäpes Helfer zum Reden” gemeinsam mit dem “nachrichtenmagazin” spiegel dem irrsinn die krone auf: letzterer urteilt “Manfred Götzl hat mittlerweile Routine darin, die Daumenschrauben bei solchen Zeugen langsam, aber spürbar anzuziehen.” tragikomisch sind diese schiefen bilder vor allem aus einem grund. und dabei erinnert der spiegeltext gar explizit daran, warum das publikum in münchen zum auftakt 2014 neben dem typ mit dem skinhead-tattoo auf dem bauch (nachgeladen wegen dem auftritt seiner frau vor wochen obgleich er seinerzeit evtl. bereit gewesen wäre auch gleich vor ort auszusagen, physisch anwesend war er nachweislich, aber evtl. musste er noch gebrieft werden?) überhaupt und frau scheidemantel gar zum zweiten mal erleben musste: “Ihre Unsicherheit und ihr erkennbares Bemühen, nur das auszusagen, was für sie und ihren Mann hoffentlich ungefährlich sein würde, führte dazu, dass Götzl ihr nochmaliges Erscheinen anordnete. Denn sie wollte um keinen Preis sagen, warum sie Holger G. die Karte angeblich ohne Nachfrage nach dem Verwendungszweck gegen ein Entgelt von 300 Euro aushändigte. Keine Erinnerung, keine Gedanken gemacht, kein Interesse gehabt, alles vergessen – das blieb Silvia S.s augenfällig ängstliche Kernaussage.”

warum werden fragen zu blood & honour bezügen vom richter ausgebremst?

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rechtsanwalt hachmeister verteidigt in münchen holger gerlach. er gab wohl auch rechtliche ratschläge an alexander scheidemantel, der sich mit dessen im “zeugenschutz” befindlichen mandanten gerlach mehrfach die letzten 24 monate traf. foto: das ZOB

und was hat daran der 08.01. geändert? nichts! denn selbst das wenige was das gericht formal von diesem zeugen im kontext nsu wissen wollte, blieb auf den milimeter genau so weit im dunkeln wie vor wochen. holger gerlach, der mitangeklagte freund des trios, der in einer vom blatt abgelesenen erklärung vor monaten behauptet hatte, den scheidemantels die krankenkassenkarte förmlich abgequatscht zu haben, hätte ihnen definitiv nicht gesagt für wen er – der als stets ziemlich klamm galt - stolze 300€ investiere und auch darüber hinaus nichts bei ihnen abgefragt. dass die aussage des dubiosen pärchens - das seit dem “auffliegen” des nsu ende 2011 nicht nur weiterhin mit gerlach sondern sogar auch des öfteren mit dessen verteidiger hachmeister in kontakt stand! – im krassen widerspruch zu dem umstand erscheint, dass sich in der abgefackelten wohnung des trios in der zwisckauer frühlingstrasse u.a. auch ein brillenpass auf roßberg (den geburtsnamen der silvia scheidemantel) fand, ficht offenkundig weder richter noch medien an. noch weniger, dass insbesondere alexander scheidemantel (der wessi, der unabhängig von gerlach schon früh in rechten kreisen in den “neuen bundesländern” verkehrte und später dann – durch den neuen kumpel, der seinerseits dauerhaft vom osten nach hannover zog – namentlich auch auf wohlleben, einen weiteren in münchen mitangeklagten traf) typen in seinem freundes- und bekanntenkreis führt(e?), die mehr oder minder offene bezüge zu blood&honour- bzw. combat18-ideen und -strukturen aufweisen, die u.a. auch eine blaupause der nsu-taten lieferten.

selbst combat18-fans im direkten umfeld des zeugen und des angeklagten gerlach werden vom richter ausgeblendet

nicht zuletzt wenn man sich das thema nagelbomben eingehend anschaut. aber sz und spiegel – die neben zeit, ard und dpa von den deutschsprachigen medien eigentlich die regelmäßigsten prozessbesucher sind, unserer beobachtung nach war von den beiden häusern jeden tag mind. ein autor, eine autorin vor ort – spulen lieber ab, wie dem zeugen durch den richter “abgerungen” wurde (formal als retrospektive, denn scheidemantel hätte vor ca. 8 jahren seine einstellungen geändert – behauptet er) wie der heutige kaufmann dereinst um das ansehen von rudolf heß besorgt war. oder, dass er an sonnwendfeiern oder demonstrationen unter anderem gegen die wehrmachtsausstellung dabei war. who cares? der typ war und ist es vielleicht auch heute noch 100%: ein neonazi. dem berechtigten interesse der hinterbliebenen der 10 mordopfer, der verletzten der drei bombenanschläge, ihrer freunde, familien und bekannten und nicht zuletzt der kritischen öffentlichkeit (die hoffentlich tagtäglich größer wird) hilft es einzig, wenn der prozess in münchen direkte und indirekte verbindungen des trios in andere ultrarechte kreise und das staatliche (mit)wissen aufdeckt. denn nur so können die taten vorbehaltlos und vollumfassend aufgeklärt werden.

in bezug auf letzten mittwoch wäre es beispielsweise sinnvoll gewesen, genauer untersuchen zu lassen, was es etwa im umfeld von gerlach und scheidemantel mit herrschaften wie hammerskinfreund sebastian walther oder eben combat18-fan manuel bense aus lauenau auf sich hat. aber das widerstrebt götzl augenscheinlich. und die medien, die wie er offenkundig nicht erhellen wollen, wer das trio bei ihren taten jeweils vor ort live oder im vorfeld unterstützte, verschweigen, dass es im prozess thema war. und zwar trotz oder gerade wegen der – medial ebenfalls unterschlagenen – ungeheuerlichkeit, dass der richter diesmal gleich zwei engagierten nebenklageanwälten unverholen drohte, sie fortan überhaupt nur mehr zu den zeugen/tatzusammenhängen fragen zu lassen, die ihren jeweiligen mandanten unmittelbar für ihn erkennbar interessieren dürfen und eben nicht mehr zum – unseres erachtens natürlich überhaupt nicht von irgendeiner tat loslösbaren – nsu-gesamtzusamenhang.

BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNS so möglich mit einer kleinen spende an kontonummer: 5408979333, BLZ: 50010517, ING DiBa, inhaber: oliver renn – IBAN DE78 5001 0517 5408 9793 33 – BIC INGDDEFF oder zumindest mit aktiver weiterempfehlung und kommentaren hier oder bei facebook und twitter. denn: hinter uns steht kein verlag, keine politische organisation gleich welcher couleur. somit sind wir auf spenden von menschen angewiesen, denen wie uns an einer weitgehenden aufklärung des nsu-komplexes gelegen ist; daran, dass dieses land nicht so tut, als ob rassismus in deutschland kein gesellschaftliches problem und staatliche (mit)schuld sowie staatliches (mit)wissen keine tatsache wäre.

*jenes zeit-blog schaffte es letzte woche den mord an der polizisten kiesewetter und das attentat auf ihren kollegen arnold (der am 16.01. in münchen aussagen soll) explizit als “ceska”-tat darzustellen. statt diese gravierende falschaussage ebenso explizit zu berichtigen und dabei zu erklären, wie es zu dieser mehr als irritierenden zuschreibung kommen konnte, wurde der fehler klammheimlich und auch ein wenig ungelenk getilgt – und die kommentiermöglichkeit unter dem entsprechenden beitrag gar gänzlich zensiert.

** traikomischerweise hatte sich an dieser stelle versehentlich hier kurzfristig der falsche verwandtschaftsgrad “bruder” eingeschlichen, stefan apel ist aber natürlich “nur” der cousin von beate zschäpe wie kommentator “HL” völlig richtig und dankenswerterweise anmerkte -

6 thoughts on “nsu-prozess-fortsetzung: narrenfreiheit für neonazis, richter und mainstreammedien geht weiter

  1. Nun tut mal nicht so, als ob ZEIT die einzigen Fehler machen würde … Stefan Apel ist nur der Cousin von Zschäpe, nicht der Bruder … und eure Genossen vom Apabiz und Co. könnten weitaus mehr zur Aufklärung beitragen, würden sie nicht – wie auch ihr scheinbar – betriebsblind sein. In allem seht ihr die vermeintlich neonazistische Ursache für alles, ohne die Strategie der Spannung und die gehörige Verquickung mit den Geheimdiensten wahrzunehmen. Habt ihr euch jemals mit der These beschäftigt, daß ganz andere Kreise all das zu verschulden haben, oder passt das nicht in eure Neonazi=Rassist=Türkenmörder – Doktrin?

    Die komplette Linke stellt die falschen Fragen und blendet wichtige Ansätze schlicht aus. Und ihr reiht euch ein. Anstatt den Leser mit vernünftigen Berichten über die Prozeßtage zu fesseln/informieren, jammert ihr ständig über den gleichgeschalteten Mainstream. Wem wollt ihr das denn noch zum x-ten Mal erklären? Jeder halbwegs Informierte weiß, wies läuft.

    Wenn ihr meint, daß andere Personen relevant sind, dann sagt, warum. Jemanden als Combat 18-Verehrer bezichtigen kann jeder. Deckt doch die vermeintlichen Zusammenhänge auf und lasst den Leser nicht mit euren unausgegorenen Theorien allein. Ihr könntet mit diesem Blog auch gut als der vermeintlich subversive, aber trotzdem VS-gesteuerte Berichterstattungsapparat gelten, so wies jetzt läuft. Denn der Informationsgehalt eurer Seite tendiert gegen Null.

  2. herr oder frau “HL” der sie offenkundig bewusst ungültige mailadressen angeben, wir sie aber trotzdem einmal freischalten – zunächst danke für den hinweis auf den in der tat peinlichen fehler bruder/cousin. indes hat die ceska-geschichte in der zeit im wahrsten sinne des wortes ein anderes kaliber. dass wir geschichten derzeit nur anreißen stimmt. gehen sie aber zum einen davon aus, dass da in absehbarer zeit hintergrundgeschichten folgen, und zum abnderen, dass wir unsere kernzielgruppe durchaus für so gewieft^^ halten, dass diese mit den namen die wir zum beispiel hier aufblitzen ließen weiterrecherchieren können.

    wir haben im übrigen keine genossen, weder bei apapiz noch – was sie vielleicht eigentlich meinte – nsu-watch. wir stehen nicht nur in keinerlei querverbindung zu irgendwelchen vereinen oder gar parteien, wir verfügen vor allem anders als die vorgenannten auch über keinerlei etats, direkte oder indirekte “fördergelder”. wenn sie bei uns keinen informationsgehalt feststellen können, täte es uns leid. aber wir zweifeln, dass sie das tatsächlich so empfinden. vor allem aber ist nachweisbar gänzlich falsch, dass wir “die gehörige Verquickung mit den Geheimdiensten” ausblenden. wir sprechen diese regelmäßig an, jeder der unsere geschichten ließt und vor allem auch unsere einmischung bei twitter und facebook verfolgt kann das sicher bestätigen. und sie können es gerne ohne großen aufwand nachlesen – nicht nur wenn es explizit um kassel/temme geht.

    INDES: was unserer beobachtung nach “npd-kreise” und andere neonazis nicht gerne hören: für uns ist jeder neonazi einer zuviel, ob aus überzeugung in dieser oder einer anderen partei oder direkt oder indirekt im staatsapparat oder an dessen tropf. für uns schließt es ich leider nicht aus, dass jemand neonazi und stattsdiener / beamter ist. es gibt viele ultrarechte polizisten. und dass dann im nsu-komplex noch das v-mann-system und beamte wie jakstat dazukommen ist natürlich ein besonders ekelerregender tatbestand. nur bleiben die morde an neun migranten und die bombenanschläge von köln und nürnberg natürlich trotzdem oder gerade deswegen in erster linie rassistische verbrechen.

    abschließend von unserer seite für den moment – was wissen sie zu manuel bense? haben sie sich mit ihm beschäftigt? wenn jemand combat18-t-shirts trägt die man nicht mal eben bei kik auf dem wühltisch findet darf man wohl davon ausgehen, dass er “als Combat 18-Verehrer” genannt werden kann. aber seien sie versichert: wir machen dieses und anderes nicht nur an kleiderfragen fest. wie gesagt, wir reißen bewusst themen an. aber danke für das wort subversiv^^

    nachtrag zu ihrem quasi-aufruf wir mögen mit “vernünftigen Berichten über die Prozeßtage zu fesseln/informieren” – tagesaktuelles abspulen von prozessgeschehen fürchten wir können bei der masse der bevölkerung, die noch nie eine minute in diesem prozess waren oder zumindest wirklich zu mindestens 75 % alle “baustellen”, namen und zusammenhänge bei bloßer nennung einordnen können, noch mehr desinteresse auslösen. was wir uns wünschen würden wenn jemand wirklich ein paar stunden nach prozessende täglich wirklich objektive, vollständige WORTprotokolle liefern könnte, und nicht paraphrasiertes mit teils gezielt anmutenden weglassungen wie gewisse kollegen.

  3. Auch bei Thomas Starke hilft ein Blick in die PUA-Protokolle:

    Herr Starke war laut Schreiben des Generalbundesanwalts vom 2.1.2001 an das LKA Berlin bereits ein “langjähriger Vertrauensmann”, sprich Spitzel für die BRD-Dienste.

    Das können Sie.liebes ZOB, bei friedensblick.de nachlesen:
    http://friedensblick.de/8212/nsu-tnt-lieferant-starke-war-langjaehriger-vertrauensmann/

    Es ist durchaus begründet anzunehmen, dass Thomas Starke bereits als TNT-Bote (ob das TNT war ist eine andere Frage) als Spitzel agierte.

    Frau Dobersalzka vom BfV musste von Edathy das Wort entzogen werden, damit sie diesen Sachverhalt nicht ausplapperte.

    Herr Binninger erhielt das Wort und erklärte lang und deutlich, dass doch alle wüssten, dass Herr Starke 1998 noch kein V-Mann war, sondern erst Ende 2000 geworben wurde.

    Das können Sie nachlesen in Protokoll Nr. 72a auf Seite 6:

    Zeugin Rita Dobersalzka: Also, Herr Ströbele, das ist jedenfalls der Normalfall, wenn ich eine Quelle habe, die ich als zuverlässig einschätze.

    Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN): Aha, so wie Herrn Starke.

    Zeugin Rita Dobersalzka: Wenn sich eine Quelle im Nachhinein als nicht zuverlässig herausstellt, dann ist das ein anderes Problem.

    Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN): Wie können Sie so einen Satz sagen?

    Zeugin Rita Dobersalzka: Ja – -

    Vorsitzender Sebastian Edathy: Herr Binninger fährt fort.
    ZITAT ENDE

    Daran sehen Sie, liebes ZOB, dass 1. auch Ströbele mit vertuscht hat, und 2. dem BFV der Spitzel Thomas Starke fast um die Ohren geflogen wäre.

    Der PUA Berlin hat mutig angefangen, und als es an die Staatsräson ging ist der PUA eingeknickt.

    Da sind wir dann wieder bei RA Narin und seinem Video: Ganz genau das hat RA Narin gesagt.

    Er hat diesbezüglich absolut Recht.

    • “Daran sehen Sie, liebes ZOB, dass 1. auch Ströbele mit vertuscht hat, und 2. dem BFV der Spitzel Thomas Starke fast um die Ohren geflogen wäre. … Der PUA Berlin hat mutig angefangen, und als es an die Staatsräson ging ist der PUA eingeknickt.”

      dass die “dienste” schon zu thüringer “heimatschutz”zeiten ihre informanten und ggf. beeinflusser in den kreisen hatten – um es hier jetzt bewusst oberflächlich zu formulieren (man könnte auch u.a. sagen nicht nur wenn man an tino brandt denkt beeinflusst, finanziert etc. pp.) in denen “das trio” verkehrte, ist etwas, das wir regelmäßig ansprechen; auch die einzelnen “player” zu systematisieren steht auf unserer to-do-list, auch hier wird von uns aktuell noch viel bewertet und gesammelt. auch zu herrn starke. wie gesagt in unseren schlaglichtgeschichten hier im onlinebereich geht es bis auf weiteres um die bewertung der rezeption des prozessgeschehens. aber wirklich keine sorge wir sind tatsächlich an vielen baustellen (fronten klingt missverständlich, oder) aktiv.

      speziell zum ende des PUA haben wir daran auf vielen kanälen kritik geübt, nicht nur weil auch (!) die linke keine fortsetzung gefordert hat, sondern weil quasi alle nur von versagen und artverwandtem sprachen – hier war tatsächlich eine staatsraison zu erkennen wie bei der GBA-these, dass es “nur” drei einzeltäter (ohne wie auch immer geartete netzwerke, mitwisser und oder “wenigstens” tatvorbereiter/helferstrukturen vor ort) gab. speziell auch an die adresse ströbele, vor allem aber zu pau (högl ist schien uns nicht mal mehr diskussionswürdig) formulieren wir bis heute deutlichste kritik was die jeweiligen herrschaften reitet und ritt: wir vermögen es nicht zu erklären.

  4. Recherchieren, schön und gut. Macht ja fast jeder mal gern. Nur fragt man sich, warum sie – wenn Sie denn so viel wissen – das nicht einfach mitteilen. Würde den Lesern einiges an Zeit ersparen. Zumal nicht jeder wahrscheinlich ihre Möglichkeiten besitzt, sei es jetzt wegen des Prozesses sowie Ihren Kontakten in linke Kreise . Ich find es komisch, daß hier gepredigt wird, unabhängig zu berichten, andererseits überlassen sie dem Kloakenjournalismus gern das Feld.

    “vor allem aber ist nachweisbar gänzlich falsch, dass wir “die gehörige Verquickung mit den Geheimdiensten” ausblenden.”

    Aber auch dort kommen Sie nicht auf eine ganz naheliegende Theorie: Nämlich, daß die Morde durchweg keinen rassistischen Charakter haben könnten, sondern erst einmal schlichtweg grauenhafte Morde sind. Und das diese unter Umständen als diese rassistischen Morde umdeklariert wurden, um sich von etwas zu befreien. Nämlich von den Fragen und eigenständigen Ermittlungen, die aufkommen, findet man auch nach Jahren angeblich keinen Täter. Dass das dann Nazi-Morde sind, auf den Zug springt man seitens der Medien, Antifagruppierungen und den gutmenschelnden Parteien gern auf. Es wurde ja von Euch die These an sich nie bezweifelt – es wird nur abgeschwächt erklärt, daß die Geheimdienste verwickelt sind. Den Schritt, daß diese vielleicht federführend tätig wurden oder etwas vertuschen MÜSSEN, weil sie in Zugzwang sind und gar nicht anders können als eine These zu befeuern, die jetzt im Raum steht, das kommt in den Überlegungen nicht vor.

    Es wird doch in den Medien, so schlimm es für die Angehörigen auch sein muß, fast nur noch über Gefühlsduselei geschrieben. Zumindest, wenn es an die empfindlichen Themen geht. Bei 9/11 und ähnlichen Themen war das auch schon gut zu beobachten. Ich möchte dabei niemandem absprechen, zu Trauern, habe den größten Respekt vor Menschen, die Angehörige verloren haben.

    “INDES: was unserer beobachtung nach “npd-kreise” und andere neonazis nicht gerne hören: für uns ist jeder neonazi einer zuviel, ob aus überzeugung in dieser oder einer anderen partei oder direkt oder indirekt im staatsapparat oder an dessen tropf. für uns schließt es ich leider nicht aus, dass jemand neonazi und stattsdiener / beamter ist.”

    Es muß sich auch nicht ausschließen. Nur muß man manchmal eben den Zusammenhang sehen. Rechte Terrorakte sind nicht immer nur an ihrem vermeintlich ideologischen Hintergrund festzumachen. Sie können ganz anderen Dingen nutzen. Aber das nennt sich dann Verschwörungstheorie, und die wird ja auch in der Linken gern als Totschlagargument -obwohl hundertfach erwiesen- benutzt.

    “nur bleiben die morde an neun migranten und die bombenanschläge von köln und nürnberg natürlich trotzdem oder gerade deswegen in erster linie rassistische verbrechen.”

    Antwort siehe oben. Sieht man alles immer nur aus einer Richtung heraus, kann man zu keinem anderen Schluss kommen. Vielleicht sollen sie eben nur rassistische Verbrechen sein. Auch wenn dies erst im Nachgang herauskam, heißt das gar nichts.

    “abschließend von unserer seite für den moment – was wissen sie zu manuel bense? haben sie sich mit ihm beschäftigt? wenn jemand combat18-t-shirts trägt die man nicht mal eben bei kik auf dem wühltisch findet darf man wohl davon ausgehen, dass er “als Combat 18-Verehrer” genannt werden kann.”

    Wissen Sie, in der Jugend treiben Leicht- und Unsinn einen mal zu Dingen, die man als Außenstehender vielleicht so erklärt, wie Sie das tun. Klar, er mag “Combat 18″ toll finden, weil es in seinen Kreisen gern mal auf dem Hemd getragen wird, von einigen Versänden vertrieben. Aber wahrscheinlich hat er sich nie vernünftig mit dem Hintergrund beschäftigt, oder für ihn hat es eine gänzlich andere Bedeutung. Schon mal was von Rebellentum gehört? Von einer “ich mach das, weils euch ankotzt”-Einstellung? Ich ja, und zwar zur Genüge.

    “tagesaktuelles abspulen von prozessgeschehen fürchten wir können bei der masse der bevölkerung, die noch nie eine minute in diesem prozess waren oder zumindest wirklich zu mindestens 75 % alle “baustellen”, namen und zusammenhänge bei bloßer nennung einordnen können, noch mehr desinteresse auslösen.”

    Hmm. Weiß nicht so recht darauf zu antworten. Heißt das, Euch geht es um die Quote? ;-)

    “was wir uns wünschen würden wenn jemand wirklich ein paar stunden nach prozessende täglich wirklich objektive, vollständige WORTprotokolle liefern könnte, ”

    Damit steht Ihr nicht allein da. Viel Erfolg weiterhin.

    • HL – vorweg: solange sie weiterhin gezielt mit nicht existenter mailadresse posten (diese wird ja nicht veröffentlicht, gilt nur zur absicherung von forenbetreibern, wir haben übrigens aber kein problem mit “künstlernamen” oder auftreten “nur” mit – vermeintlichen – initialen) müssen wir fortan zweimal überlegen ob wir sie freischalten. ähnliches gilt bei etwaigen beleidigungen (weniger interessiert uns wiessie uns bezeichnen, nur halten sie sich besser unbedingt zurück etwaige pauschalverunglimpfungen oder beleidigung von opfern als kommentar zu senden)

      ontopic aktuell aufgrund unseres zeitbudgets nur kurz

      - zu “wenn Sie denn so viel wissen – das nicht einfach mitteilen. Würde den Lesern einiges an Zeit ersparen. Zumal nicht jeder wahrscheinlich ihre Möglichkeiten besitzt, sei es jetzt wegen des Prozesses sowie Ihren Kontakten in linke Kreise . Ich find es komisch, daß hier gepredigt wird, unabhängig zu berichten, andererseits überlassen sie dem Kloakenjournalismus gern das Feld.” – wo behaupten wir dass wir “so viel” wissen. wir hören in erster linie zu, erwarten von unseren kollegen die sich berichterstatter schimpfen,d ass sie gewichtiges prozessgeschehen nicht systematisch ausblenden. unsere schlaglichtartikel hier sind erklärtermaßen schwerpunktmäßig eine art medienkritik. gleichwohl arbeiten wir hinter den kulissen an erhellenden sammelgeschichten die einzelne komplexstränge getrennt systematisch aufbereitet – wir hoffen vielleicht schon im mai zum einjährigen prozess”geburtstag” ein dossier liefern zu können, das dann vielleicht auch ihnen zeigt, warum wir die tagesaktuelle berichterstattung an sich schwierig finden. und eben erst recht jene die offenkundig mehr desinformieren will – egal aus welcher motivation jeweils.

      - ob sie es uns glauben oder nicht. wir verharren in gar keinen kreisen. in (ultra)rechten sowieso nicht aber auch nicht in “linken” -wir reden mit jedem der sich an ein paar grundspielregeln hält (siehe oben) , beide redaktionsleiter hier zumindest waren nie mitglied irgendwelcher parteien, vereine, fester oder loser politischer gruppierungen und haben vor das aus heutiger sicht zeitlebens nicht mehr zu ändern.

      - zum thema rassismus als tatenhintergrund: entweder können oder wollen sie uns nicht verstehen. daher versuchen wir es hierzu abschließend nurmehr mit einer gegenfrage. denn ihren anwurf, dass wir u.u. einen verstellten blick haben können wir – wenn wir uns nicht im kreise drehen wollen – nur z.k. nehmen). unterstellt, sie schließen für die neun morde an migranten (heilbronn nicht nur deshalb bewusst aussen vor) die grundthese gleiche täter/tätergruppe (die zwei “uwes” – und sei es “nur” als ausführendes organ oder wer auch immer sonst direkt und indirekt in die neun morde involviert war) nicht aus: was glauben sie ist das verbindende element? bestreiten sie, dass die morde zumindest partiell genauso gewirkt haben in den communitys, bei “kleinunternehmern”, in kölner straßenzügen hierzulande ähnlich wie dereinst rostock, mölln etc.? und wenn ja, glauben sie, dass dies nicht wenigstens “auch” ein ziel der täterkreise war? oder glauben sie ernstlich an so etwas wie “nur” mafiamorde?

      unseres erachtens wird insb. von deutschen medien viel zu selten überhaupt nur nach größeren politischen zusammenhängen hierzulande gefragt – nicht mal formal daran erinnert, wie sich dereinst zB otto schily so rasch und so dreist falsch und mutmaßlich bereits damals wider völlig anderem wissen zu keupstrasse äußern konnte.

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