In Sachen Kriegstreiberei von Gauck und ZEIT, Bilderberger und Co: ZDF zensiert sich heimlich (!) selbst

Screenshot von ZDF-Website am 07.07.2014

Egal ob wegen Sommerpause oder sinnlos gehypter Fußball-WM – die im Februar diesen Jahres dank Claus von Wagner und Max Uthoff endlich wieder interessant gewordene Satireschiene fand die letzten Wochen wohl mehr oder minder planmäßig nicht statt. Gestern dachten wir, mal schauen ob es “schon” eine Ankündigung neuer Folgen beim ZDF gibt: weniger, dass das nicht der Fall zu sein scheint* macht uns unsagbar wütend, sondern die Tatsache, dass mit die besten Minuten die der GEZ-Sender die vergangenen zwei Jahre gesendet hat, offensichtlich sang- und klanglos in den Giftschränken verschwinden sollen. Es geht um den Themenkomplex Verquickung von Macht-Eliten und vorgeblich freier Presse in Deutschland. Konkret um die Organisationen Münchner Sicherheitskonferenz (msc)
American Council on Germany (ACG), The Aspen Institute, American Institute for Contemporary German Studies (AICGS), The American Academy in Berlin,
Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V., Atlantik Brücke, Trilaterale Kommission,
The German Marshall Fund of the United States (GMF), Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sowie die
Atlantische Initiative und um Kriegsrhetorik etwa in der Wochenpostille ZEIT.

Am 29.04. diesen Jahres hatten die beiden neuen “Anstaltsleiter” eine Studie des Journalismusforschers Uwe Krüger mit dem Titel “Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten” aufgegriffen – auf der entsprechenden ZDF-Website fehlt (Stand 08.07.2014) die Sendung als Ganzes komplett – Februar, März und ganz oben Mai, jedoch eben kein Link zu April. Und auch wenn man den hier unten links abgebildeten Bereich “Alle Videos der Sendung” aufruft, kommt man zwar bzgl. des fraglichen Sendetermins rasch zu zehn Einzelclips jener Folge in der u.a. Abdelkarim und Konstantin Wecker in ebenfalls sehr spannenden Beiträgen glänzen – auch Uthoff und von Wagner kommen mit anderen gewichtigen Geschichten zu Wort. Aber es fehlen entscheidende Minuten! Zunächst hofften wir – weil wir trotz Perversionen und Irrsinn im Mainstream noch immer irgendwie glauben wollen, dass “sie” doch wirklich nicht so dummdreist sein können -, dass die fragliche Sequenz in einem der zehn Clips versteckt wäre, vielleicht gar aus Versehen nicht eigenständig daherkommt.

Screenshot der ZDF-Website zur Anstalt-Clipsammlung vom 07.07.2014

Doch ist eben nicht nur der fehlende April auf der Startseite der Onlineheimat der Anstalt ein Indiz, auch wenn man die Minutenzahl der zehn Einzelbeiträge addiert, wird rasch klar, dass mehr als sechs Minuten fehlen. Und auch die einstige dem Thema “Unabhängiger Journalismus” eingeräumte ZDF-URL die u.a. noch bei Wikipedia oder bei heise.de/Telepolis verlinkt ist (Stand: ebenfalls 08.07.2014) führen ins Leere bzw. zu sinnigerweise schwarz unterlegten, aber unbegründeten Hinweisen a la “FEHLER - Es ist ein Fehler aufgetreten - Der Beitrag konnte nicht gefunden werden”.

Um was geht es genau?

Um nicht weniger als schleichende Gehirnwäsche! Die Bevölkerung hierzulande ist erfreulicherweise nicht besonders kriegslüstern, steht den perversen Waffenexporten aus Deutschland ebenso wie der Teilnahme der penetrant aberwitzige, weil gezielt verharmlosende TV-Werbung streuende Bundeswehr an den Kriegen (!), die Deutschland aufgrund von politischem und wirtschaftlichem Druck u.a. der USA seit Jahren führt und offenkundig noch verstärkter führen soll, mehrheitlich ablehnend gegenüber.

Vielen Menschen fällt auf, dass seit einigen Monaten u.a. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), ”Verteidigungsministerin” Ursula von der Leyen (CDU) und der bigotte Präsi Joachim Gauck eine “stärkere deutsche Verantwortung in der Welt” anmahnen. Die wenigsten wissen, dass hinter dieser konzertierten Aktion insbesondere ein Strategiepapier zweier “Denkfabriken”, das 2013 von einer 50-köpfigen transatlantischen Studiengruppe erstellt worden war, steckt. Das hat die ZEIT vor Monaten wie nebenbei in einer Lobhudelgeschichte für das feiste Politikertrio erwähnt, doch leider “vergessen” zu verraten, dass an dem kriegsrhetorischen Dreck “Neue Macht – neue Verantwortung” neben Regierungs- und Konzernvertretern wie Daimler und BDI oder dem unsäglichen Medienriesen Bertelsmann einer der beiden Autoren, der Zeit-”Journalist” Jochen Bittner, selbst mitgewirkt hat, wie “telepolis” bereits im März recht anschaulich dokumentiert hat.

Eben alles andere als eine Verschwörungstheorie

In diesem “Artikel“, der in Überschrift und Teaser noch den Eindruck der Neutralität zum Thema etwa mit Sätzen a la “Wie kam diese Wende zustande? Und in welche Konflikte führt sie?” nährt und die eigentliche Stoßrichtung (“Mut zur Außenpolitik muss auch die Kanzlerin haben”) nur in einer kleinen Zeile über dem Text anklingen lässt, finden sich dann zum von einflussreichen Lobbygruppen angestrebten Wechsel in der deutschen Außenpolitik u.a. folgende Bemerkungen:

- v.d. Leyen wird als eine der “Modernisiererinnen (sic!) der Union” herausgestellt

- sie, Steinmeier und Gauck hätten “keine Furcht (sic!) mehr, wenn von Deutschland Führung verlangt wird”

- vom bisher üblichen “Reflex (sic!) des ‘Ohne uns’ in der deutschen Sicherheitspolitik” wird ebenso negativ konnotiert gesprochen wie von vermeintlich bisher üblicher “Drückebergerei”

- lapidar wird trotz der offenkundigen Kriegsrhetorik namentlich Steinmeier attestiert, dass es ihm gerade nicht um ein “Wir sind überall dabei, vor allem militärisch” sondern (nur) darum gehe, “der Diplomatie zu neuem Recht (sic!) zu verhelfen”

- wie Steinmeiers Vorgänger Westerwelle wird insbesondere Merkel allein wegen ihrer vermeintlichen Zurückhaltung in Kriegsbeteiligungsfragen als problematisch bis untragbar dargestellt – natürlich nicht offensiv als eigenes erkennbares Werturteil, aber durch die zumeist einseitige Auswahl kritischer “Stimmen”

-  tragikomischerweise wird dann der einstige CSU-Hardliner Peter Gauweiler (der als seinerzeit das Thema AIDS aufkam etwa Erkrankte auf eine einsame Insel verfrachten wollte) weil der sich in der Bild-”Zeitung” wohl kritisch gegen Militäreinsätze geäußert habe (“Die CSU steht diesen Plänen für Afrika sehr reserviert gegenüber”),wird das in der ZEIT als “schrille(n) Töne” gebrandmarkt

- sogar der unerträglichen Forderung (nicht, dass wir glauben, dass die Abgeordneten in Berlin an sich viel Widerstand bedeuten/garantieren, aber allein die Symbolkraft!), dass die ”Bundestagsbeteiligung bei der Mandatierung von Militäreinsätzen” überdacht werden müsse wird offenkundig viel Sympathie entgegengebracht, in jedem Fall auffallend viel Raum eingeräumt – allen vorgeblichen Demokratiefragen zum Trotz

- die offenkundig extrem kriegslüsterne “Stiftung Wissenschaft und Politik” (klingt so herrlich unabhängig, das Gegenteil ist der Fall und trotzdem auch in GEZ-Medien gern gesehener Interviewpartner etwa wenn es zur perfiden Einschleifung von Pro-Drohnen-Einstellung in DLR/DLF-Hörerohren geht!) die Gauck und Co. mit eben u.a. dem Zeit-Journalisten Jochen Bittner die Kriegsrhetorik vor-geschrieben hat, wird von letztgenanntem auch gleich mal als Merkel-Kritiker eingebaut

- und so weiter und so fort

Die einzige Stelle, die in jenem Text positiv zu erwähnen ist, ist folgende: “Einer der Initiatoren des Projekts war der damalige GMF-Direktor und frühere        ZEIT-Redakteur Thomas Kleine-Brockhoff. Kurze Zeit später, im August 2013, wird er Chef des Planungsstabs beim Bundespräsidenten. Seither gehen über seinen Schreibtisch alle Reden von Joachim Gauck.” – denn sie zeigt wie selbstverständlich eben nicht “nur” irgendwelche ehemaligen Entwicklungsminister vermeintlich die Schreibtischseite wechseln, sondern auch Journalisten irgendwann etwas offener ihre Karten auf den Tisch legen.

Die Redaktionen der so genannten Mainstreammedien, allen voran insbesondere auch ZEIT, SZ und Spiegel – das erleben wir livehaftig seit mehr als einem Jahr an i.d.R. drei Tagen der Woche rund um das Thema NSU-Prozess und sind doch immer wieder aufs Neue entsetzt – sind durchsetzt mit opportunistischen, Unbequemes unter den Teppich kehrenden und gar gezielt Tatsachen verfälschenden Journalisten. Ob diese gezielt gesteuert werden, von Lobbygruppen (zusätzlich?) bezahlt werden, “Angst” um ihren eigenen Job haben wenn sie nicht “funktionieren – das alles sei dahingestellt und dürfte von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedlich sein. Wir indes sind ganz klar der Meinung – selbst wenn jemand “riskiert” fortan erst mal als Alternative von Hatz-4 zu leben – jeder Mensch der sich ernsthaft Journalist nennt, darf sich nicht gemein machen mit Politik, Wirtschaft, Militär, Geheimdiensten oder anderer zwielichtiger Lobbygruppen, die diese Kreise teilweise unverholen lenken. Also auch nicht mit Bilderbergern!

Zeit-Verantwortliche als Türöffner für Bilderberger-Gäste

Auffallend oft begegnet man wenn man sich auch nur oberflächlich mit dieser selbsternannten, unseres Erachtens brandgefährlichen Elite beschäftigt über jene Wochenzeitung, der wir stellvertretend für alle Medienhuren diesen Aufschrei in Sachen ZDF-Zensur widmen. Theo Sommer, der ehemalige Chefredakteur der ZEIT - der im übrigen offiziell wegen Steuerhinterziehung (lt. Anklage hatte er Steuern in Höhe von 649.000 Euro nicht bezahlt! laut FAZ ging es konkret um  Einnahmen aus dem von ihm maßgeblich mitbetreuten Projekt „Atlantic Times“ [sic!] und weiteren Blättern im Times-Verlag) verurteilt wurde – rühmte sich vor einiger Zeit zu den jährlichen Treffen “in den 1980er Jahren, noch ehe er Kanzler wurde, Helmut Kohl eingeladen” zu haben. “Man hat immer versucht, die kommenden Leute mit heranzuziehen. Horst Teltschik hatten wir da, und Genscher sowieso. Wir hatten auch Edmund Stoiber mal dort und Kurt Biedenkopf.”

Jahre später “durfte” mit Jürgen Trittin auch der erste Grünen-Politiker – die einstige Friedenspartei hatte sich ja in den Augen der weltweit vernetzten Kriegstreiber “bewährt” – an einer Bilderberger-Konferenz teilnehmen – eingeladen worden war er nach eigener Aussage vom damaligen Internationalen Korrespondenten der ZEIT, Matthias Nass. Sollten wir noch erwähnen, dass die – unter anderem! – auch in einem “Kommentar” (“Der ewige Ohne-Michel”…Krieg führen: “Manchmal muss es sein”…) eines Ludwig Greven vor der besagten Folge der ZDF-Anstalt (auf die wir endlich gleich wieder zurück kommen) kriegstrommelnde Wochenzeitung bzw. ihr unseres Erachtens dumper Onlineableger freiberufliche Journalisten kalt stellt, weil diese in der Vergangenheit für den russischen Auslandssender “Stimme Russlands” gearbeitet haben könnten und demzufolge nicht unabhängig genug seien…

Um es abzukürzen: Weil es die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner am 29.04. wagten solche und weitere Think-Tank-Zusammenhänge aufzuzeigen und die Netzwerke und Abhängigkeiten deutscher “Alpha-Journalisten” explizit benannten und nachdrücklich kritisierten – dabei leider u.a. ZDF-Fressen wie Claus Kleber und seinen Chefredakteur Peter Frey nicht namentlich erwähnten aber immerhin eine Spitze gegen die Hauptnachrichtensendung des Zweiten unterbrachten – flatterte beim GEZ-Sender seitens der ZEIT eine Unterlassungserklärung ein (und einen formal wie inhaltlich hochnotpeinlichen Beitrag des vorgeblichen Medienmagazins ZAPP des NDR gab es auch, der versuchte die alles-halb-so-wild-Parole zu streuen – aber das nur nebenbei), die das ZDF jedoch angeblich zurückgewiesen hatte. Seither war es still um den Beitrag geworden, in dem neben Bittner auch Stefan Kornelius von der Süddeutschen, Josef Joffe von der Zeit sowie Günther Nonnenmacher und Klaus-Dieter Frankenberger von der Frankfurter Allgemeinen alles andere als zu Unrecht ihr Fett wegkriegten. Zu still. Denn so konnte das Zweite – vielleicht in vorauseilendem Gehorsam?!? – den fraglichen Clip aus den Archiven zensieren ohne auf den fehlenden Beitrag auch nur mit einer Silbe hinzuweisen, geschweige denn eine Erklärung dafür abzugeben.

Vielleicht wollen Sie liebe Leser diese einfordern – eine Erklärung vom ZDF! Das fänden wir fein. Wohl wissend, dass GEZ-Medien insbesondere bei facebook sehr gerne, sehr rasch kritische Geister aussperren. Aber wenn viele motzen und oder fragen…

Für alle die bisher unser Wut-von-der-Seele-schreiben tapfer ausgehalten haben jetzt aber erst mal die logische Belohnung – der Link auf den fraglichen Beitrag den u.a. ein gewisser Kanal “Die Bananenrepublik” HIER KLICKEN ins Netz gestellt hat und den Inhalt lokal abspeichern, gerne unsere kleine Geschichte und damit die diversen Quellen im Freundes- und Bekanntenkreis teilen.

* auf von Wagners Website steht übrigens tagesaktuell der 23.09. unter “Live erleben” mit “Die Anstalt” gekennzeichnet… Wir hoffen sehr, wenn es eine nächste Anstalts-Sendung gibt, dass er und Uthoff diesen ZDF-Selbst-Zensur-Skandal offen “würdigen”.

NACHTRAG v. 13.07. Zwischenzeitlich hatten wir die Gelegenheit Herrn Uthoff zu einem spontan zugesagten Kurzinterview zu sprechen, welches wir als Audiomitschnitt veröffentlichen.

 

 

spontaneinwurf in sachen edathy: wer öffnete der harke sprichwörtlich die fenster

harke_edathy_facebook

screenshot von der facebookseite “der harke”

als ständige journ. beobachter des nsu-prozesses scheint uns seit monaten unübersehbar wie behörden und andere kreise kollegen von uns sogar im vorfeld von zeugeneinvernahmen bzw. generell “hinter den kulissen” in unseres erachtens unerträgliche mauscheleien hineinzuziehen versuchen. ein fall, der vielleicht nur am rande mit dem nsu-komplex zu tun hat, spielt sich derzeit im verbreitungsgebiet der postille “Die Harke – Nienburger Zeitung” ab: es geht um sebastian edathy, der am vergangenen wochenende für aussenstehende mehr als überraschend sein bundestagsmandat niedergelegt hat und bei dem es zum wochenstart offenkundig in rehburg und nienburg zu haus- und bürodurchsuchungen gekommen ist. im raum steht zwischenzeitlich, dass der mann, der bis zum vergangenen sommer den nsu-untersuchungsausschuss des deutschen bundestags leitete, im “besitz” von kinderpornographie (gewesen) sei. ein scherwiegender anwurf, der staatlicherseits bis zur stunde aber unserer beobachtung nach noch nicht einmal formal als anfangsverdacht bestätigt wurde. trotzdem kann man natürlich zu dem thema berichten. die frage ist eben nur, ob es zu einer offenkundigen vorverurteilung kommen darf, wie sie unseres erachtens insbesondere das besagte provinzblatt – namentlich kamera- und federführend ein gewisser stefan reckleben - seit nunmehr tagen betreibt. nicht nur, weil es das ende jeder wichtigen investigativrecherche bedeuten würde, sind wir trotzdem auch in diesem fall dagegen, dass die tageszeitung ihre nach eigenem bekunden in der landes-spd zu suchende quelle offenlegen soll oder gar muss. aber: zum einen hat die zeitung mit der veröffentlichung von einem für schlichte gemüter offenkundig (wir nehmen da offenkundig der npd nahe stehende wortmelder in diversen internetforen als indiz) schräg anmutenden foto (halbwegs normal denkende menschen sehen da wohl eher kunst an der wand) aus der privatwohnung edathys eine gravierende grenze überschritten, zum anderen ist die geschichte die der betreffende reporter trotz vorgeblich akutester arbeitslast dem ndr erzählte für uns wenig plausibel respektive wirft sie stärker als zuvor die frage auf, welche behörden oder sonstigen “interessierten” kreise hier wem was wann und vor allem mit welcher zielrichtung durchgesteckt haben. außerdem fragwürdig und unseres erachtens daher lückenlos aufzuklären ist: wie es sein kann, dass einem fotografen oder was auch immer bei polizeilichen maßnahmen offenkundig sprichwörtlich die fenster offen stehen.

dass der offenkundig nicht nur für das wohnungsfoto verantwortliche interviewte harke-mitarbeiter im ndr-clip bei seiner offenkundigen chuzpe “tip aus der bevölkerung” nicht selber vor lachen unverkennbar prustet ist schade, dass er aber so ganz ohne (erkennbare) nachfrage der ndr-Kollegen u.a. aufzählen kann von welcher fachabteilung ein oberstaatsanwalt vor ort war – was autor reckleben ja vermeintlich^^ erst zum weiterrecherchieren gebracht habe – und das keinen wundert? hat sich der beamte aus hannover etwa mit visitenkarte beim wohnungs-”stalker” der lokalzeitung vorgestellt? denn wenn der zuständige journalist den vertretereiner strafverfolgungsbehörde zufällig^^ kannte, wird er ja eben nicht erst dessen fachgebiete “recherchieren” müssen, wie er hier so rührig erzählt. schön indes der vielleicht freudsche versprecher (?) von reckleben, dass er dann letztendlich eine richtung “vor” hatte, in die er weiter recherchieren “soll” (min. 1:43). oder auch wie er ab 2:45 seine eingangsbehauptung ad absurdum führt, indem er betont, dass alle kräfte vor ort in zivil erschienen waren und normalsterbliche drum herum (von denen er aber – siehe anfang des clips beim ndr – den “tip” bekommen haben will) das ganze demnach nicht als durchsuchung erkennen konnten.

spontan: was assoziieren sie mit “bekräftigt”?

heute (online bereits letzte nacht) schob die zeitung in der “causa edathy” übrigens obgleich es nicht nur ein glasklares dementi edathys zu den anwürfen gibt sondern obwohl es offenkundig seit 24 stunden keinerlei neue nachrichtenlage gab, bedeutungsschwanger unter dem titel “Verdacht gegen Edathy bekräftigt” in fragwürdigster art und weise nach. vielleicht nach dem motto, desto mehr man wirft desto mehr schmutz wird an dem politiker kleben bleiben, auch wenn sich die anwürfe im nachhinein als lügen herausstellen.

spontan lieber leser: was assoziieren sie mit dem wort “bekräftigt”? vielleicht – zumindest unterbewusst – etwas wie erhärtet? wir fürchten das ist von den kollegen oder den interessen im hintergrund genau so gewollt. doch es ist zumindest von dem was man bis zur stunde weiß absoluter humbug. bezeichnend in diesem kontext, dass verantwortliche der harke auf mitunter (auch vor unserem zutun, vgl. posts von “oliver renn”) erfreulich kritische leserstatements bei facebook zwar reagieren, aber offenkundig gezielt selektiv:

Kai Arhelger Was hat sich denn bekräftigt bitte? Der gesamte Artikel beruft sich auf nicht nennbare Quellen, auf “soll” und auf “angeblich”. Hinzu kommt ein Artikel der vordatiert auf Mittwoch, bereits Dienstags erscheint. Such die “Harke” nur ein bisschen Aufmerksamkeit oder gibt es auch seriösen Journalismus? Der ist meiner Meinung nach durch die o. genannten Punkte nicht gegeben.

Die Harke – Nienburger Zeitung Der Artikel ist auf Mittwoch datiert, da er morgen in der Zeitung erscheint. Wir haben den Artikel nur aus aktuellem Anlass bereits heute ins Netz gestellt.

auf unsere wortmeldung dazu gibt es zur stunde keine erwiderung. die kommt vielleicht noch. aber ob dann etwa ernsthaft beantwortet ist, wieso die kollegen überhaupt “live” bei der durchsuchung anwesend sein konnten, was dem blatt generell und im konkreten fall die unschuldsvermutung gilt oder auch “nur” worin für die harke heute die “bekräftigt”-news lag? es kann ja wohl kaum “Die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte gestern strafrechtliche Ermittlungen” gemeint gewesen sein. da das blatt ja selber bei der hausdurchsuchung vor ort war bestanden an diesem punkt für die kollegen ja wohl kaum zweifel - die “maßnahmen” konnten ja nur von der staatsanwaltschaft angeordnet gewesen sein. es bleibt spannend. auch weil die welt aktuell berichtet, dass etwaige anwürfe bereits im april 2013 im raum gestanden haben könnten. wenn man sich erinnert, wie weich und trotzdem hin- und hergerissen am ende des parlamentarischen untersuchungsausschusses (PUA) auch edathys am meisten reproduzierten statements klangen und nicht mehr so recht mit der sehr stringenten ausschussarbeit zusammenpassen wollten, mag man gar nicht zu ende denken.

ehemaliger innenminister zieht wohl retourkutsche der “verfassungsschutzbehörden” in betracht

während edathys parteikollegin eva högl sich seinerzeit nicht entblödete, ihr quasi-veto gegen eine fortsetzung des PUA in der aktuellen legislaturperiode mit dem behaupteten (!) interesse der hinterbliebenen der zehn mordopfer des nsu zu verknüpfen (obgleich aus deren reihen vielmehr seit anbeginn mehrheitlich die forderung nach einer bedingungslosen aufklärung gar weit über dem interesse an einem strafmaß für zschäpe zu vernehmen scheint) oder etwa auch eine petra pau (linkspartei) auffallend aufdringlich ausschließlich von versagen statt von gezieltem vertuschen und oder staatlicher (mit)schuld sprach (als ob es ein gezieltes aktenschreddern nie gegeben hätte) war es tragikomischerweise einzig ein fdp-vertreter der recht vehement betonte, dass die untersuchungen des parlaments in sachen nsu-komplex keineswegs als abgeschlossen betrachtet werden können.

und auch wenn es “nur” ein parteikollege aus der spd ist der edathy bisher am lautesten den rücken stärkte, ist es u.e. beachtlich, dass mit heiner bartling sinnigerweise ein früherer innenminister (konkret aus niedersachsen) offen (!) in betracht zieht, dass “Edathy angesichts seines Vorsitzes im NSU-Untersuchungsausschuss ‘Opfer einer Retourkutsche’ geworden ist. Edathy habe sich bei seiner Arbeit sowohl Feinde aufseiten der rechten Szene als auch aufseiten der Ermittlungsbehörden gemacht”.